In der letzten Sonnenstunde des Tages war ich mit Canis Maior rund um den Oberleiser Berg unterwegs. Es gab nur wenige Wolken am Himmel, die Abendstimmung war traumhaft schön mit den Herbstfarben in der Landschaft. Als ich heim kam, zu Beginn der "Blauen Stunde", war der Himmel vollkommen klar. Ich überlegte, ein Teleskop raus zu stellen. Es war aber noch Zeit bis zur Kernschattenphase der Mondfinsternis. Den Halbschatten nimmt man ja nicht wahr.
Beim Check des Sat.Bildes sah ich Wolken hereinrücken. Na, da kann ich mir den Gedanken, mit einem Teleskop schauen zu wollen, aus dem Kopf schlagen. Es zog sogar ein dichtes Wolkenfeld drüber. Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben. Dennoch, um 22 Uhr MESZ riskierte ich ein paar Schritte vor's Haus, um nach dem Mond zu sehen. Es war gerade aufgerissen bewölkt, der Mond mit einer Aureole "verziert". Schon mit freiem Auge war erkennbar, da "fehlt ein Scherzel". Schnell griff ich zum 7x50 Fujinon Fernglas, da war die Sache deutlich sichtbar, der Kernschatten besser und schärfer begrenzt zu sehen.
Sollte ich mich damit zufrieden geben? Was kostet es schon, her mit der Kamera, schnell das Tele drauf, Stativ her, Kamera dran schrauben und hinaus. Leider waren da gerade wieder mehr oder weniger dichte Wolken vor dem Mond. Ich drückte ein paar mal ab, und ein Bild zeigte den Mond mit nur dünnen Wolkenschleier, sonst recht klar.
Olympus PEN E-PL1 (micro 4/3) mit Zoom-Tele 40-150, 96mm Brennweite, f/5, 1/20 Sekunde, ISO 200
Besser dieses Bild als Erinnerung zu haben als gar nichts. Die Nacht war kühl. Ich bin etwas zu leicht bekleidet draußen gestanden, daher wurde mir auch schnell kalt, besonders die rechte Hand, die an den Einstellknöpfen der Kamera zu tun hatte, war danach eiskalt, und das binnen weniger Minuten.
Die EXIF Daten zum Bild sagen mir, es war gerade 22:11 MESZ, also etwa die Mitte der Kernschattenphase.
Howdii