Leuchtende Nachtwolken

4. 7. 2021, Mistelbach, Ladendorf

NLC (noctilucent clouds) sind typischerweise in der Zeit um die Sommersonnenwende beobachtbar, jedoch nicht kalkulierbar. Es sind die höchsten Wolken in unserer Atmosphäre. Manchmal treten sie häufiger auf, ein andermal kaum bis gar nicht. Bis heute ist nicht wirklich klar, wie diese Wolken in einer Höhe von 81 bis 85 km, in der Mesopause, entstehen. Es braucht zweierlei Zutaten: Wasserdampf und Kristallisationskerne. Ersterer könnte aus der unteren Atmosphäre oder Stratosphäre stammen, zweitere könnten von Mikrometeoren stammen, die just in dieser Höhe verglühen(Staubpartikel). Sind beide Zutaten vorhanden, kann es zur Bildung dieser Eiswolken kommen.

Fast auf den Tag genau seit 2020, meine erste NLC Sichtung in diesem Jahr. Ich war gerade mit Canis Maior unterwegs, auf der Spätabend Runde. Als ich von der Siedlung hinaus kam in den Grenzbereich zu den Feldern, konnte ich Venus am Westhimmel sehen. Venus stand schon recht tief, das Licht etwas gerötet. Solange mein Weg nach Süden führte, konnte ich immer wieder noch, so nicht vom Landschaftshorizont verstellt, einen Blick auf die Venus erhaschen. Irgendwann biegt mein Weg wieder nach Osten ab, und in diesem Bereich ist der tiefere Westhorizont blockiert. So ging ich einfach meines Weges. Der Himmel war ziemlich bewölkt, also von Sternen, die man schon sehen sollte, war nicht viel zu sehen.

Letztlich war ich wieder im Siedlungsgebiet, mein Weg führte zurück nach Norden. Und da wurde ich bei einem Blick zum Himmel stutzig. Oha, sind das etwa? Silbrige Wolken, fasrige Struktur, leicht wellenartig, aber recht hoch am Himmel, weckten meine Aufmerksamkeit. Es war schon nach 22 Uhr MESZ. Ich zückte sofort mein Mobiltelefon und kurbelte mal bei Andi an, ober er noch zu erreichen wäre. Andi bedankte sich für meinen NLC Alarm, und wollte gleich raus gehen, selbst schauen. 

Am nächsten Morgen fand ich eine Nachricht von Andi in meinem e-mail postfach, ein Foto von den NLC.

NLC, Ladendorf, NÖ, Aufnahmezeitpunkt 4. 7. 2021, 22:22 Uhr MESZ, Canon 450 D, 1 Sekunde bei ISO 800
Foto: Andreas Berthold

Howdii