Supernova 2019hsw in NGC 2805

29. 6. 2019, Mistelbach

Andi machte mich vor einigen Tagen aufmerksam, es gäbe eine neue Supernova. Nordhimmel, UMa, also nicht von meiner Sternwarte aus erreichbar. Am 29 Juni 2019 ergab es sich, dass wir eine EQ5 Goto Montierung einem Guidingtest zu unterziehen hatten. Na dann, halten wir gleich mal drauf. Als Teleskop diente uns der photographisch bewährte 102/700 Triplet APO. Leicht war es nicht, zu Aufnahmen zu kommen. So tief am Nordhimmel, und über die Straße, pfuschten uns die vorbeifahrenden Autos gehörig drein. Jedesmal gab es einen mehr oder weniger kräftigeren Auszucker des Guiders, je nach Fahrzeuggattung und Tempo... Auf einer brauchbaren Aufnahme ist ein Flugzeug durch gesegelt, fette Spur, und ein weiteres Flugzeug hat nur knapp unser Feld verfehlt. Es war irgendwie der Wurm drin. Wollte nicht recht.

Drei Bilder der Aufnahmeserie waren halbwegs ok, diese habe ich verwendet um ein Resultat draus zu schnitzen. Also ja, dass wir die Galaxie NGC 2805 nur verhungert drauf haben werden, war anzunehmen. Die Supernova ist drauf, man hat eine Referenz zur Galaxie. Damit müssen wir uns den Umständen nach zufrieden geben.

Die Supernova 2019hsw wurde am 18. Juni dieses Jahres von der All Sky Automated Survey for SuperNovae (ASAS-SN) gefunden, somit gibt es auch die alternative Bezeichnung ASASSN-19pn.  Es handelt sich um eine Typ II Supernova, aktuelle Helligkeit etwa 15.1 mag. Nachfolgend unser Bild.

NGC 2805 (Bildmitte) mit der Supernova 2019hsw. 3x 8 Minuten, Canon 1000D, ISO 800. 4" f/7 Triplet APO. Keine Darks, keine Flats.
Darstellung in 120% der Originalauflösung.

Die längere Spindelgalaxie links oben ist NGC 2820. Die kürzere Spindel ist NGC 2814. Der schwache kleine Nebeltupf etwas rechts unterhalb der Längsachse von NGC 2820 trägt die Bezeichnung IC 2458 (NGC 2820A). Diese vier Galaxien bilden das interaktive Quartett Holmberg 124. Allesamt etwas zerzaust.

Ein Ausschnitt mit der Galaxie NGC 2805 und der markierten Supernova 2019hsw. 

Die Supernova liegt in einem Spiralarm. Rechts unterhalb des Galaxiezentrums sieht man andeutungsweise einen knotigen Teil des Spiralarms, von dessen Fortsetzung nach links unten wir aber kaum einen Hauch drauf haben. Wie auch immer, ein Bild ist besser als keines. Es ist eine Beobachtung, und stellt keinen Anspruch darauf ein perfektes Foto sein zu wollen. Die Belichtungszeit ist lächerlich, und wenn, würde man dieses Himmeslgebiet fotografieren, wenn es hoch am Himmel steht, und nicht wenn es der unteren Kulmination zustrebt.

Howdii