Nach der astronomisch dürren Zeit im ausgehenden Winter und beginnendem Frühjahr gab es ein wenig mehr an klaren Nächten. Anlässlich eines Fototests, wo gleichzeitig die Montierung ihre Performance zeigen sollte, wie das Teleskop, meinte Andi, es gäbe eine Supernova in der Galaxie NGC 4151, die wir gleich mitnehmen könnten. Gesagt, getan. Es war der 6. April 2018. Nach einigen Fotos vorher, bei denen wir mit ISO 800 und 10 Minuten Belichtungszeit schon einen sehr, sehr hellen Himmel drauf hatten, gingen wir für dieses Foto auf ISO 400 zurück und erhöhten dafür die Belichtungszeit deutlich. Nachfolgend das gewonnene Foto mit minimaler Bearbeitung.
125mm ED Refraktor auf EQ6-R, Canon 1000D, ISO 400, Singleshot, Belichtungszeit: 19 Minuten und 40 Sekunden.
Hier
ein vergrößerter Ausschnitt, die Stelle
der Supernova in der Galaxie NGC 4151 ist markiert.
Es handelt es sich um eine Typ II Supernova. Sie erscheint, auf dem
Foto erkennbar, bläulich. Die Helligkeitsangaben schwanken,
man
darf etwa 15.5 mag annehmen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Supernova auch gern visuell beobachten möchte. Ein erster Versuch am 8. April mit dem 125-er Refraktor scheiterte. Naja, wie immer, Beobachtung mit Zenitspiegel linkt mich halt gern mal. Damit war die Orientierung nicht richtig, und das vermeintliche Sterndl eben nicht die Supernova. Es war genau genommen der Stern oberhalb und etwas außerhalb der Galaxie. Bei der Betrachtung des Fotos am nächsten Tag fiel mir auf, halt, da habe ich eine falsche Sternenkette im Visier gehabt. Die, die ich gesehen habe, ist auf der anderen Seite der Galaxie. Damit war es klar, Fehlbeobachtung. Ich hatte nun aber ein Bild, was ich im Okular gesehen hatte, und wo ich die Supernova zu suchen hätte. Irgendwie war es mir eh verdächtig, das gesehene Sterne, Andi war auch dran, war mir ein bissl zu easy für rund 15.5 mag.
Am 11. April bot sich die nächste Gelegenheit. Ich war allein, hatte ein C8 auf einer EQ5-Goto Montierung drauf, und wollte mit der größeren Öffnung Klarheit schaffen. Aber ja, der Himmel war schlechter als am 8. April und damit sah ich von der Galaxie NGC 4151 genau so viel oder wenig wie im 125mm Refraktor zu sehen war. Dennoch, mit den neu gewonnenen Erkenntnissen konnte ich die Stelle orten, wo die Supernova sein soll, und alsbald "klingelte" es auch. Nun, es war mir klar, die hätte ich im Refraktor haben können, es wäre im Bereich des Möglichen gelegen. Erfolgreiche Beobachtung im C8 halt. Dennoch, wenn es möglich ist, hätte ich gerne eine Nachbeobachtung bei besseren Bedingungen.
Diese Chance ergab sich am 18. April, mit dem C11 auf der ieq45 Montierung. Wir standen auf den Feldern östlich von Niederleis. Anlässlich einer Beobachtungsnacht stand auch die Supernova 2018aoq auf dem Plan. Nun, das war bei knapp 130x ein gefundenes Fressen. Die Galaxie war durchaus gut zu erkennen, damit auch ihre Orientierung, und die Supernova war ziemlich leichte Beute. Somit war die Sichtung mit dem C8 vom 11. April bestätigt. Andi hat wenigstens im C11 die Supernova sehen können, das Sterndl im Refraktor war sie ja nicht.
Howdii