Die dunkelste Nacht im Ostalpenraum - geht's noch besser da oder anders wo?

17. 4. 2010, Hochbärneck


Den Sternenhimmel über dem Hochbärneck einmal zu erkunden war schon länger geplant. Mit Walter habe ich bereits vor zwei Jahren darüber geredet, da war es irgendwie nicht drinnen, auch voriges Jahr nicht. Diesmal, hatten wir uns gesagt, ziehen wir das durch, jetzt oder im Mai halt. Nach einer verregneten Woche ergab sich für Samstag den 17. 4. wirklich der ersehnte Hochdruckeinfluss mit klarem Himmel. Klarer Himmel? Das war die gute Frage, nachdem der isländische Vulkan Eyjafjallajökull zusammen mit den vorherrschenden Luftströmungen für vulkanische Asche in der Luft über Europa sorgte. Ob und wie viel Beeinträchtigung das bringen würde, war also offen. Auf einer Satbild Sequenz im Visuellen sah ich im streifenden Morgenlicht die Aschewolke als breites Band nach Süden ziehen, da hatte sie Niederösterreich allerdings bereits überquert. Das heißt also, die vorige Nacht war garantiert etwas beeinträchtigt von der Aschewolke. Ich  rechnete hingegen aufgrund der aktuellen Lage nicht mit nachteiligen Auswirkungen. So ganz sollte ich nicht recht behalten. Südlich von Östereich werkte ein Tief, genau genommen war es als Höhentief auf der ZAMG Wetterkarte verzeichnet, das bereits während der Nacht Österreich mit Wolken von Süden her überzog, und die Aschewolke, zwar etwas verdünnt, wieder zurückdrängte. Das war mir aber erst am Sonntag klar beim Studium des Satellitenbildes und auch der Simulation der Bewegung der Aschewolke laut ZAMG untermauerte dies. Ich meine, dass sich das sogar in den SQM-L Messwerten widergespiegelt hat. Eine kleine, aber doch merkbare Auswirkung.

Beginnen wir im Süden: Da thront der Ötscher. Bei unserem Besuch zeigte er sich im Abendlicht mit weißem Haupte. Östlich davon gibt es eine leichte Aufhellung am Horizont, Gruß aus Mariazell. Westlich des Ötschers eine schwächere Aufhellung, das Licht von Lackenhof. Sonst erwies sich der Südimmel als dunkel, und es waren nur die wirklich horizontnahen Himmelsregionen von der Aufhellung betroffen. Nach Osten zu ist es dunkel. Im Nordosten und Norden ist der Horizont sehr hoch, schirmt dadurch vornehm die Himmelsaufhellung von Wien und St.Pölten ab. Es ist dort wohl eine Aufhellung bemerkbar, aber auch nicht wirklich aufregend. Andere Beobachtungsplätze bieten so eine Himmelsqualität nicht einmal im Zenitraum... Im Nordwesten schaute es schon anders aus, da ist der Horizont tiefer, und hier lassen Scheibbs, Amstetten und Linz grüßen. Das streut auch noch in den Westen. Nach Südwesten zu hingegen war es wieder dunkel. Der Zenitraum ist so gesehen kaum bis nicht beeinträchtigt, wohl abhängig von der Wetterlage. Die 925 m Höhe machen diesen Standort gewiss anfällig für Dunst. Wir waren diese Nacht davon verschont.

Meine Messungen der Himmelsqualität mit dem SQM-L ergaben, nachdem der Mond ausreichend tief unter dem Horizont war, im Mittel 21.86 mag/sec2, das ist bisheriger Spitzenwert, den mein Messgerät bislang "gesehen" hat. Ich habe so im Abstand von ca. 30 Minuten immer wieder Kontrollmessungen gemacht. Auf einmal, gegen Mitternacht (genau Uhrzeit kann ich leider nicht angeben), war da ein kleiner Knick drinnen, die Mittelwerte lagen nur mehr bei 21.85 mag/sec2. Das könnte der Einfluss der Aschewolke sein. Später, mit der Milchstrasse, die gerade über den Nordosthorizont gestiegen war, sank der Messwert auf 21.83mag/sec2. Alle Messungen im Zenitraum. Obwohl die Milchstrasse noch außerhalb des Messkegels des SQM-L war - das Ding "sieht" sie dennoch, aber mit geringer Empfindlichkeit. Auch wenn während der Messung, die ja etliche Sekunden in Anspruch nimmt, je dunkler der Himmel desto länger, ein Auto oben beim Almhaus wegfuhr, war der Messwert niedriger. Die visuelle Grenzgröße sollte gemäß den Messungen bei 6.5 mag liegen. Walter hat zumindest einen 6.4 mag Stern erspäht, ein 6.6 mag Stern war aber nicht drin. Das kommt also etwa hin.

Eine Bewertung des Standortes mit nur einer erlebten Nacht ist immer etwas schwierig. Wir haben auch viel mit den Amstettner Kollegen diskutiert. Da gingen die Meinungen von "eher schlecht heute" bis "eh normal" und wir hörten auch ein Zitat "auf die Glocknerstraße bräucht man nicht fahren, dort sei es auch nicht besser". Da mache man sich einen Reim draus ;-) Das visuelle Sat-Bild hat mir zumindest gezeigt, dass im Osten Österreichs bis ins Waldviertel hinauf flache Dunstfelder lagen, die Ötschergegend hingegen frei davon war. Somit schätze ich, dass wir eher eine durchschnittliche bis guteNacht erwischt haben, dass es mit richtigem "Rückseitenwetter" noch besser sein kann, bei ausgeprägtem Dunst aber auch schlechter. Es war schon herauszuhören, dass die Qualität der Nächte streut, klar, mit etwas über 900 m ist die Lage doch noch vom Dunst her "anfällig", und wir kennen das ja auch von der 1000 m hohen Ebenwaldhöhe. Damit wage ich für den gesehenen Himmel eine vorsichtige Einschätzung nach der Bortle Skala: Abgesehen vom doch deutlich helleren Nordwesthimmel würde ich fast einen Dreier vergeben, aber keinen lupenreinen.  Bortle 3 - 4, aber näher bei 3. Zumindest ist die Milchstraße über dem Wald schon recht grell erschienen, hat fast wie "Lichtverschmutzung" gewirkt :-) In Summe, finde ich, es zahlt schon aus, die weite Reise ins Ötscherland anzutreten. Der Himmel kann dort schon was, und es ist das Hochbärneck immer noch die Station, die ich mit etwas mehr Einsatz noch für einen Nacht "machen" kann, mit Hin- und Rückfahrt. Für mich sind die neuen Straßen A5, S1, S5 und die nun, abgesehen von einer Baustelle, auch voll ausgebaute S33 sehr hilfreich. Die neue Donaubrücke bei Traismauer wird eine weitere Verbesserung bringen, wieder ein paar Minuten. Das wird bei günstiger Verkehrslage dann auf eine Reisezeit von ca. 2 Stunden hinkommen (derzeit noch etwas mehr) - soviel Zeitaufwand musste ich früher für eine Fahrt auf die Ebenwaldhöhe einkalkulieren. Also, das sollte es wert sein, dort öfter mal rauf zu schauen.

Noch ein paar Worte zu den Bedingungen allgemein: Auf der Sternwarte war ordentlich Betrieb. Walter war schon vor mir dort und hat entlang der Straße auf dem Schotterplatz etwas oberhalb der Astrostation aufgebaut. Ich hab mich dann unterhalb von Walter hingestellt, in seiner unmittelbaren Nähe, halt so, dass wir uns nicht gegenseitig in die Quere kommen. Der Boden ist dort leicht nach Osten und stärker nach Süden hin abschüssig, und der Sand teilweise tief. Man könnte wohl auf dem Platz südlich der Astrostation aufbauen, allerdings dort ohne Auto als "Stützpunkt", was weder Walter noch ich mag. Somit bleibt mehr oder minder eh nur der geschotterte Streifen neben der Straße. Die Luft war trocken, wir hatten keine Probleme mit Taubildung. Das Seeing war nicht so schlecht, wie ich bei den Beobachtungen im Teleskop bemerkt habe, und was auch Walters Messungen bei der Fotografie ergeben haben. Walter hat seeingbedingte Sterndurchmesser von 1.5 - 2.5" FWHM im Zenitraum gemessen, im Mittel also 2". Es war auch nicht wirklich kalt, um die 4° C, nur ein zeitweilig böig auffrischender Wind hat es ungemütlich gemacht. Im Tal unten war es deutlich kälter. Der Eiswarner im Auto hat erst bei der Abfahrt nach St. Anton  hinunter "angeschlagen". - Was weniger gefiel: auf dem Almhaus war Hochbetrieb, eine Geburtstagsfeier, was für regen Autoverkehr selbst zu später Stunde sorgte, was wiederum viele von Walters Astrofotos ruinierte. Normal sei es ruhiger, und unter der Woche sowieso "tote Hose", versicherten uns die Amstettner Kollegen.

Nun zu meinen Beobachtungen: Diesmal standen nicht Details wie M57 Zentralstern oder M87 Jet am Programm, sondern relaxtes Spechteln. Vor allem hatte ich mir aufgrund des dunklen Südhimmels die Gebiete Hydra und Corvus vorgenommen, sowie des Weiteren den Virgohaufen im Grenzgebiet von Virgo und Coma Berenices. Ich hätte sicher noch mehr Galaxien beobachten können, Coma, Jagdhunde, Großer Bär usw. aber irgendwann muss Schluss sein, und im Mai geht ja auch noch was...

Als Teleskop stand ein 8" f/6 Dob zur Verfügung, genauer gesagt ein GSO mit grünem Tubus, allerdings auf meiner (Prototyp) Eigenbau Rockerbox. Das Instrument habe ich in meinem Mars Beobachtungsbericht dieses Jahres bereits näher vorgestellt. Mir geht es darum, die Rockerbox im wirklichen Beobachtungsbetrieb ausgiebig zu testen. Den alten GSO habe ich deswegen auch genommen, Vulkanasche hin oder her, sollte da ein "grantiger" Brösel runterrieseln vom Himmel und just auf meiner Optik landen, dann ist da nicht viel verloren. Der alte GSO hat eh schon ein etwas "bedientes" Spiegel-Coating. Er zeigt deswegen immer noch schöne Bilder, allerdings mit etwas Lichtverlust. Für Walter war das Teleskop - wie immer - sowieso viel zu klein ;-) aber kommt schon noch die Zeit, wo ich meinen neuen 18" Prototypen "äußerln" führen werde...

Solange der Mond noch über dem Horizont war, standen stellare und helle Objekte auf dem Programm:

Zum Beispiel der Doppelstern ε Hydrae mit Komponenten von 3.4 mag und 7.0 mag, bei einer Distanz von 2.7". Ergebnis: getrennt bei 200x.

M48, offener Sternhaufen an der Grenze Virgo zu Monoceros - ein heller Sternhaufen, der fast ein Grad am Himmel einnimmt, daher ist hier niedrige Vergrößerung notwendig, sonst sieht man vor lauter Sternen den Sternhaufen nicht mehr ;-)

NGC3242 (Jupiters Geist): mit 9 mag ein recht heller Planetarischer Nebel, der wegen seines bleichen Aussehens und etwa gleicher Größe wie Jupiter wirklich wie sein Geist wirkt. Zumindest in Teleskopen kleinerer Öffnung. Bei niedriger Vergrößerung fällt die blaugrüne Farbe auf. Ich bin bis zu 200x gegangen, habe zwischendurch auch den UHC Filter probiert, der mir aber nicht wirklich weitergeholfen hat. Fallweise ist mir vorgekommen, eine ovale Ringstruktur eingeschlossen zu finden. Der Rand des Gebildes war nicht gleichmässig hell, an zwei gegenüberliegenden Stellen war er etwas dunkler, und der Rand war unscharf. Indirekt war noch ein etwas schwächerer Halo erkennbar.

NGC3115, die "Spindelgalaxie" im Sextanten, eine Galaxie in Kantenlage. Sichtbar war bei 80x eine flache Spindel mit hellem Zentrum, wobei die Ausdehnung der Spindel nur indirekt gut erfasst werden kann, die hellsten Partien liegen direkt beiderseits des Zentrums.

M104, der "Sombrero-Nebel", war durchaus sehenswert, ein schönerer Anblick als bei der letzten Beobachtung auf der Steyersberger Schwaig. Ich ging diesesmal bis zu 160-facher Vergrößeriung, und das was ich zu sehen bekam hat schon mehr wie ein Foto gewirkt.

Im Corvus gibt es einen Planetarischen Nebel, NGC4361: Ich kenne das Objekt von früheren Beobachtungen ja, aber so hell und groß hätte ich den im Achtzöller eigentlich nicht erwartet - ein Indiz für den dunklen Südhimmel! Bei 80x war ein Hauch von Grünstich für mich erkennbar, 160x waren durchaus noch drin. Mir ist am ehesten der diffuse Rand aufgefallen, viele Planetarische Nebel erscheinen schärfer begrenzt.

M68, ein Kugelhaufen in der Hydra, südlich des Raben: So tief unten war das Seeing klarerweise nicht mehr gut. Bei 80x erschien der Haufen grießlig, mehr Vergrößerung war nicht zu wollen.

Auf M83 musste ich freilich lange warten, bis diese Galaxie "hoch genug" stand. Da war sie aber grad im Lichtschein von Mariazell, und daher war die Sichtung eher enttäuschend. So tief am Horizont ist halt das Seeing alles andere als optimal, die Definition leidet sehr. Schade, viel mehr gibt M83 halt nicht her, grad mit wirklich großen Instrumenten und vom Seeing her ausgezeichneten Bedingungen (gibt's fallweise) erkennt man mehr Details. Zumindest an eine halbwegs ansprechende Beobachtung im 18" kann ich mich erinnern.

Meine Tour durch den Virgohaufen begann ich wie üblich beim Stern ε Virginis. Ich merkte hier schon Routineverlust, weil ich da schon lange nicht mehr herumgestochert habe. So hat mich gleich eine Galaxie "zu viel" so verwirrt, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um den "Faden" wieder zu finden. Dann war es aber kein Problem mehr, und die Erinnerungen wurden wieder wach. Jedenfalls habe ich weit mehr Galaxien gesehen, als z.B. im "Karkoschka" verzeichnet sind. Weil's mich selbst interessiert, gebe ich in Klammern immer die Helligkeit und mit "SB" die Flächenhelligkeit in mag/arcmin2 an (Daten aus dem "Deep Sky Field Guide" zur "Uranometria 2000.0"). Meist habe ich mit 54-facher Vergrößerung gearbeitet, fallweise auch mit 80x, um kleine, eher "sternförmig" wirkende Galaxien besser identifizieren zu können.

Geht man also von besagtem Startpunkt  etwa 2.5° nach Westen, stößt man auf die Galaxien NGC4762 (10.3 mag, SB=13.4), einer länglichen Galaxie mit hellerem Zentrum, und NGC4754 (10.6 mag, SB=13.1), einem runden kleinen "Nockerl", ebenfalls mit einem etwas helleren Kern..

Etwa noch einmal soweit nach Westen und einen Tupf nördlich liegen M60 (8.8 mag , SB=12.8) und M59 (9.6 mag, SB=12.5). Zwei größere rundliche Nebelflecken. Nahe bei M60 fällt ein kleiner "Lichtknoten" auf, das ist NGC4647 (11.3 mag, SB=13.1).

Zieht man die Linie, in der M60 und M59 liegen, nach Westen weiter, gelangt man nach einem weiteren Grad zur Galaxie M58 (9.7 mag, SB=13.0), die ebenfalls als rundlicher Nebelfleck zu sehen ist. Schwenkt man hier das Teleskop etwa ein halbes Grad nach Süden, kommen die beiden Galaxien NGC 4567 (11.3 mag, SB=13.0) und NGC 4568 (10.8 mag, SB=13.2) als längliche Nebeltupfen ins Gesichtsfeld. Es handelt sich hier um das interessante Galaxienpaar der  "Siamesichen Zwillinge", wobei die beiden Galaxien zwar nach der Rotverschiebung zu schließen räumlich eng beieinander stehen, jedoch offensichtlich keine gravitative Wechselwirkung zeigen.

Von M58 nach Norden, in einer leichten Zick-Zack-Linie, findet man nach etwa einem halben Grad M89 (9.8 mag, SB=12.3), einem weiteren halben Grad M90 (9.5 mag, SB=13.6), und etwa einem Grad dann M91 (10.2 mag, SB=13.3). Ich habe die Galaxien einfach "durchgezappt", ja, sie sind noch alle da ;-)

Zurück zu M89 - ein starkes Grad westlich trifft man auf M87 (8.6 mag, SB=12.7). M87 fällt schon als hellerere "Markstein" auf.

Zieht man von M87 etwa zwei Grad nach Norden, kommt M88 (9.6 mag, SB=12.6) ins Gesichtsfeld.

Von M88 nach Südwesten stößt man auf Markarians Galaxienkette. Die erste Galaxie, die da sichtbar wird, ist NGC4477 (rund, 10.4 mag, SB=13.1), dann NGC4473 (etwas länglich, 10.2 mag, SB=12.4), dann kommt das Pärchen NGC4458 (fast sternförmig, 12.1 mag, SB=12.8) und NGC4461 (länglich, 11.2 mag, SB=12.8), und weiter noch einmal ein Pärchen - NGC4435 (länglich, 10.8 mag, SB=12.7) und NGC 4438 (länglich, 10.2 mag SB=13.8) - und landet letztlich bei den größeren und strukturlosen, eher runden Nebelflecken M86 (8.9 mag, SB=13.9) und M84 (9.1 mag, SB=12.3) .

Bei M84 und M86 waren weitere Galaxien sichtbar. Zwei Spindeln, eine nördlich davon: NGC4402 (11.8 mag, SB=13.0), eine südlich davon NGC4388 (11.0 mag, SB=13.3), und knapp nördlich von dieser die fast sternförmige Galaxie NGC4387 (12.1 mag, SB=12.3). Da ist was los im Okular...

Weiter geht die Reise: 2° westlich von M84 kommt die spindelförmige Galaxie NGC4216 (10.0 mag, SB=12.6) ins Blickfeld.

Von hier aus 1.5° gegen Nordost liegt M99 (9.9 mag, SB=13.0), weiter in selber Richtung, fast 2° weiter, liegt M100 (9.3 mag, SB=13.0). Von NGC4216 gegen Nordwest stößt man nach etwa 2° auf M98 (10.1 mag, SB=13.2). M85 habe ich leider im "Karkoschka" übersehen, die wäre noch in der Verlängerung von M99 und M100, etwa 2.5° ab M100 zu finden gewesen.

Gut 4.5° südlich von M87 findet man M49 (9.8 mag, SB=12.5), etwas östlich davon - "eingespannt" zwischen zwei 7 mag Sternen - NGC4526 (9.7 mag, SB=12.8).

4° südlich von M49, und etwas westlich, liegt M61 (9.7 mag, SB=13.4), etwa mitten zwischen zwei weiter entfernten 6 mag Sternen, durchaus markant im Sucher und nicht allzu schwer zu finden.

Nun hatte ich einmal genug vom Starhop durch den Virgohaufen. Im Prinzip alles eher leichte Kost, alles auf einen Blick zu erfassen. Freilich könnte man sich die einzelnen Galaxien noch im Detail vorknöpfen, das braucht aber erheblich mehr Zeit. Der Blick auf die Uhr gemahnte, langsam ans Aufhören zu denken.

Zum Genießen kamen noch M3 und M13, beide bei 160x dran. Und abschließend ging ich noch auf die teleskopische Grenzgröße in der M57 Gegend los. Mit 15.3 mag habe ich nicht lang gefackelt, der Stern war alsbald gesichtet, letztlich ist auch ein 15.6 mag Stern nicht allzu schwierig gewesen.

Damit ließ ich es genug sein, packte meine Sachen zusammen und machte mich auf die Heimreise. Walter blieb noch, wie er mir aber später mitteilte, vertrieb ihn der Wind bald, so dass auch er den Rückzug antrat.

Bis ich heimkam war es 4:30 MESZ, die Vögel knapp vor ihrem Morgenkonzert. Einen Blick warf ich allerdings noch zum Himmel: mit Mühe 5 mag zu erspähen - welch ein Unterschied zu dem Himmel auf dem Hochbärneck...

Howdii

Anmerkung 2018: in dieser Nacht erhielt ich eine Kurznachricht auf mein Handy - Hundwurf, ein Bub, zwei Mädl. Eines der beiden Mädl ist nun "Canis Maior".