Komet C/2007 N3 (Lulin) und eine denkwürdige Saturnbeobachtung - 8 Monde!

21. 3. 2009, Mistelbach

Samstag, 21. März. Unglaublich, der erste klare Dämmerungshimmel seit Wochen! Doch ist diesem "Frieden" zu trauen? Leichter Hochdruckeinfluss hat uns diese klare Nacht beschert, doch Dunst oder Hochnebel erweisen sich immer noch allzu leicht als Spielverderber... Ich wollte deshalb meine Chance nützen und begab mich um etwa 20 Uhr in meine Sternwarte.

Es war frisch, und zu Beginn gab es noch etliche ungemütliche Windböen, die mich veranlassten das Dach der Sternwarte nur so weit wie notwendig zu öffnen. Der Wind legte sich aber bald, danach war es weit erträglicher. Die Himmelsqualität, naja, zu dieser Zeit noch stark aufgehellter Osthimmel durch die Beleuchtung der M-City. Allenfalls 5 mag waren im UMi knapp erreichbar. Bei meiner letzten Beobachtung am 16. März war der Himmel klarer und dunkler. Aber man nimmt halt was man bekommt.

Zu Beginn ein Blick auf den Kometen C/2007 N3 (Lulin). Uije, der erschien noch kleiner und schwächer als am 16. 3. 2009. Wirklich kaum mehr sehenswert. Deshalb schenkte  ich meine Aufmerksamkeit daraufhin dem Planeten Saturn. Da fiel mir gleich ein Gewurl von Monden auf. Aber wer ist da wer? Ich zog es vor, nochmals ins Haus zurück zu gehen, um die Situation am Bildschirm zu erkunden. Da das Fleisch willig ist aber der Geist schon eher schwach, musste ich mir einen Zettel zur Hand nehmen, um die Mondkonstellation zu notieren. Damit bewaffnet begab ich mich wieder ans Fernrohr.

Mehr als 160x war im 8" f/6 Maksutov-Newton leider nicht zu wollen. Das Seeing war weniger zuträglich als bei meiner letzten Beobachtung am 16. März. Nur für kurze Augenblicke gab es einen messerscharf gezeichneten Saturn. Auch die schwächeren Monde waren nur in besseren Momenten zu sehen. Jedenfalls, 8 Monde quasi am Präsentierteller, das habe ich bislang so noch nicht erlebt!

Saturnmonde 21.3.09

Die Monde (Screenshot) um 21:30 von links nach rechts:
Titan, Tethys, Rhea, Mimas, Enceladus, Dione, Hyperion, Japetus

Mimas und Enceladus waren sehr knapp am Saturnring, daher schwierig zu beobachten. Hyperion mit 14.3 mag nur indirekt, und nur Blickweise. Bald darauf bekam ich Besuch, Martin Springinklee von der Leiser Astro-Runde beehrte meine Sternwarte. Ich durfte ihm ebenfalls die Saturnmondparade zeigen.

Mimas und Enceladus sind ganz schön flott drauf. Gegen Mitternacht beide schon "weg". Die Positionen von Rhea und Tethys hatten sich auch schon merkbar geändert. Das Seeing war aber nicht besser geworden, eher schlechter. Auch sonst war es schlechter geworden, Dunst hatte sich eingestellt, und den Himmel merklich aufgehellt. Kein guter Himmel zum Galaxienspechteln. Da bleibt nur, das Gesehene mitzunehmen, in schöner Erinnerung.

Howdii