Die "Totale" von Sibirien war in österreich nur mehr eine unspektakuläre, partielle Sonnenfinsternis. Dennoch, so etwas nimmt man gerne "mit", wenn schon das Wetter sich von seiner schönen Seite präsentiert.
Obwohl ich schon ein Viertelstündchen vor 11 Uhr MESZ begann, in meiner Sternwarte alles vorzubereiten, war bis zum ersten Blick durch den 4" f/8 APO die Sonne schon "angescherzelt". Sogleich zückte ich auch die Digital-Kamera, hielt aufs Okular an und drückte ab.
Der 4" APO mit Baader Folienfilter, der 8" MN hat ein Kapperl aus Alufolie, um die Hitze abzuschirmen.
Es war heiß, ich flüchtete immer wieder in den Schatten oder ins Haus, und kam alle paar Minuten wieder, um den Fortschritt der Finsternis zu beobachten und auch zu dokumentieren. Nur einmal machte sich eine Wolke etwas störend bemerkbar. Der Himmel war allerdings die ganze Zeit über teilweise bewölkt.
Im Haus drinnen verfolgte mein Vater die Finsternis per Lochkameraprojektion. Als "Instrument" diente eine alte Teppichrolle aus Karton, die oben einen Deckel mit kleinem Loch hat, unten eingeschnitten ist, damit man die Projektion beobachten kann. Dieses Gerät verwendeten meine Eltern auch bei der in Teilen österreichs totalen Finsternis 1999.
Lochkameraprojektion
Und hier noch eine kleine Bilderserie, das erste Foto um 11:09 MESZ, das letzte um 12:28 MESZ. Alle Bilder afokal, mit freihändig gehaltener Kamera. Die Fotos sind aufgrund der Verwendung eines Zenitspiegels seitenverkehrt.
Nach dem letzten "Schuss" beobachtete ich noch, bis der Mond die Sonne vollständig freigegeben hatte. Der "gezackte" Mondrand war deutlich sichtbar, allerdings der letzte Kontakt etwas schwierig festzustellen. Die Sonne präsentierte sich übrigens "makellos", ohne Flecken.
Howdii