Das Wetter hatte mir (und sicher nicht nur mir) schon die Saturnbedeckung in den Morgenstunden des 2. März vermasselt. Eine Wolkenlücke hätte es gegeben, aber sie war zu früh da, und bis es soweit gewesen wäre zur Beobachtung zu schreiten, war es längst wieder dicht bewölkt.
Mit der Mondfinsternis ging es nicht viel besser. Noch am Abend fast klarer Himmel mit nur wenig Wolken, und binnen weniger Minuten wieder bedeckt. Das Satellitenbild sah nicht sehr verheißungsvoll aus. Ursprünglich wäre geplant gewesen, dass Walter zu meiner Sternwarte kommt, und wir gemeinsam die Mondfinsternis beobachten und fotografieren. Ich hätte gerne auch mit den zahlreichen Sternbedeckungen in dieser Nacht gespielt. Es sollte aber wie gesagt anders kommen. Wie mich Walter kontaktierte, fegte grad ein stürmischer Wind über Mistelbach und es regnete. So blieb ich im Zimmer, und Walter daheim. Wir wollten halt so versuchen, ob ab und zu durch die Wolken ein Blick auf den Mond zu erhaschen wäre. Damit wurde aus hochtrabenden Plänen reine Fensterguckerastronomie. Doch nun zur Sache...
Den Eintritt des Mondes in den Kernschatten konnte ich zu drei Zeitpunkten beobachten, wo ich zufällig aus dem Fenster sah und grad eine dünnere Wolkenschicht erwischte. Ans Rausgehen war nicht zu denken, immer wieder regnete es, und der Wind war die ganze Zeit ungemütlich stürmisch. Nebenbei beobachtete ich den Fortschritt der Finsternis virtuell am Bildschirm mit der Stellarium Software. Ein recht nettes Tool, zu finden unter http://www.stellarium.org.
Von der Totalität bekam ich erst mal nichts mit. Der Himmel vollkommen bedeckt, keine Wolkenlücken, nur ein paar Regentropfen und weiterhin peitschender Wind. Ich ließ aber nicht locker, und probierte es immer wieder. Da sah ich einmal dunklere Stellen, kleine Risse in der Wolkenschicht. Sofort packte ich mein 7x50 Fernglas und lugte in die Richtung wo ich den Mond vermutete. Tatsächlich, nach einiger Zeit gab ein solcher Riss einen zwar immer noch mehr oder weniger verschleierten Blick auf den verfinsterten Mond frei. Dabei hatte ich schon den Eindruck, dass es sich um eine recht helle Finsternis handelte.
Derartige Blicke durch Risse in der Wolkendecke waren mir noch ein paar Mal vergönnt. Nachdem das Satellitenbild seit Stunden fast unverändert aussah, als ob die Wolken gegen eine Wand anrennen würden, beschloss ich, Schluss zu machen und lieber die Waagrechte aufzusuchen... Doch einmal noch blickte ich beim Fenster hinaus. Und, he, da war im nordwestlichen Zenitraum ein Stern zu sehen! Ich spekulierte damit, ob diese Wolkenlücke halten würde, und vielleicht sogar den Mond freigeben würde. Und tatsächlich! Nach kurzer Wartezeit hatte ich einen klaren Blick auf den total verfinsterten Mond! Wie schon erwähnt, es war eine recht helle Finsternis. Derjenige Teil des Mondes, der am tiefsten im Kernschatten war, sah hellorange aus, mit vielleicht einem leichten Stich ins Kupfer. Zum Rand des Kernschattens zu wurde das Orange mehr gelb, und es mischte sich ein Grau rein, bis zum äußersten Rand empfand ich dann ein helles Grau mit deutlichem Weiß Einschlag. Es war knapp nach 0:30 Uhr.
Da sich nach einigem Zuwarten keine weitere Wolkenlücke mehr zeigte, beschloss ich es mit diesem "Betthupferl" bewenden zu lassen, und schlüpfte ins Bett.
Howdii