Am 15. Oktober ergab sich für mich die nächste Gelegenheit den Komet M4 SWAN zu beobachten. Ich wählte aufgrund der etwas unsicheren Wolkensituation den allernächsten Beobachtungsplatz, und stellte das Teleskop in der Einfahrt vor dem Haus auf. Sicher nicht der günstigste Beobachtungsplatz, gibt es doch direktes Licht von Straßenlaternen in der nächsten Gasse und aufgehellte Umgebung durch die Straßenbeleuchtung. Vorbeifahrende Autos tun das ihrige dazu. Egal, besser so als gar nicht...
Gegen 19:30 Uhr MESZ baute ich also meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton auf. Den Kometen konnte ich im Feldstecher oder Sucher nur erahnen, sehen wäre etwas zu viel gesagt. Der Himmel war mit etwa 5 mag im Zenitraum akzeptabel. Obwohl der Komet sicher geringfügig an Helligkeit verloren hat, war dies meine bislang beste Beobachtung. Die Koma wirkte deutlich größer, und den Schweifansatz konnte ich indirekt etwas sicherer ausnehmen, ohne das Teleskop dabei leicht hin- und herbewegen zu müssen. Der beste Anblick bot sich bei 87x. Ohne Mond ist halt bei nicht soo perfektem Himmel doch noch mehr zu sehen als bei superklarem Himmel mit Vollmondbeleuchtung...
Am Neumondwochenende zog grad eine Front über Österreich, doch am Abend des 21. Oktober war das Nordosteck von Österreich praktisch wolkenfrei. In der Tat, es war hier ein schöner, milder Herbsttag mit nur wenigen Wolken. Doch in der Dämmerung gab es noch vereinzelt einige Wolkenstreifen, die immer noch da waren, als ich gegen 19:20 Uhr MESZ - wiederum in der Einfahrt vor dem Haus - den kleinen Maksutov-Newton aufbaute. Es war diesmal etwas dunstiger - von meinem Standort aus mit Mühe grad 4 mag in der Polregion erkennbar. Den Kometen konnte ich weder im Sucher noch im 7x50 Feldstecher erkennen. Also zielte ich mit dem Sucher halt auf die Position, wo der Komet sein sollte. Der Sucher war natürlich nicht justiert, so musste ich ein bissl in der Gegend herumfischen, aber zapp, da war schon das vertraute Nebelfleckerl. Nun, der Komet ist immer noch recht hell. Sicher hat er wieder geringfügig an Helligkeit verloren, doch würde ich es trotz der weniger optimalen Bedingungen als eine durchaus nette Beobachtung einstufen. Es war halt mangels Dunkeladaption angebracht, mehrere Minuten direkt am Okular zu "hängen" und gegen den Himmelshintergrund zu adaptieren. Beim "frisch" aufgebauten und noch nicht "durchgekühlten" Okular war es aber kein Problem, dicht dran zu geh'n und auch dran zu bleiben (normal führt so etwas in feuchten Herbstnächten in Kürze zum Beschlagen des Okulars). Der visuelle Eindruck des Kometen hat sich praktisch nicht verändert: diffuse äußere Koma, dichte Helligkeitskonzentration mit einem "dicklichen Stern" als Kern, und ein schwach erkennbarer Schweifansatz. Keine Frage, die Fotografie gibt da mehr her...
Howdii