Walter Koprolin machte mich auf einen relativ hellen Kometen, den im Titel genannten M4 (SWAN) aufmerksam. Nun, das wollte ich auch mal prüfen, holte mir die Parameter für mein Planetariumsprogramm aus dem Internet und bereitete am 5. Oktober eine Beobachtung vor. Nach Durchzug einer Kaltfront gab es ausnehmend klaren Himmel, so hoffte ich, dass der nahezu volle Mond nicht sooo viel stören würde. Gegen 19:30 MESZ verlud ich meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton ins Auto und fuhr auf den östlich von Mistelbach gelegenen Schneiderberg. Dort gibt es freien Blick nach Nordwest.
Kaum angekommen, schnappte ich den 7x50 Feldstecher, und schwupp, schon hatte ich den Kometen gefunden. Flugs das Fernrohr rausgestellt, und draufgehalten. Aha, wirklich recht hell, knapp heller als 6.5 mag. Vage konnte ich bei 87x einen Schweifansatz beim Bewegen des Teleskops ausnehmen.
Ich packte anschließend meine kleine Digi-Kamera auf die Monierung und schoss einige Aufnahmen zu je 30 Sekunden. Bei der Inspektion am Display der Kamera hätte es mich fast auf den Allerwertesten gesetzt, so hell war der Himmel. Volle Mondbeleuchtung kostet halt was, auch wenn die Luft sehr klar ist.
5.
Oktober 2006, 20 Uhr MESZ. 3x 30 Sekunden mit Sony DSC-V1. Der helle
Stern am oberen Bildrand ist Alpha CVn (Cor Caroli).
Das etwas unscharfe, grünliche "Bemmerl" etwas
unterhalb der Bildmitte ist der Komet C/2006 M4 (SWAN).
Wieder daheim, schnappte ich nochmals den 7x50 Feldstecher, und bemerkte, dass ich den Kometen auch von daheim aus erwischen kann. Zwar straßenseitig, aber wenn man sich vor den allernächsten Lampen in Deckung bringt, geht's.
Am nächsten Abend rückte Walter nach Niederleis aus. Angesichts des nun noch volleren Mondes wählte ich die kürzeste Distanz, und baute den 5.7" f/6 Maksutov-Newton in der Einfahrt auf, wiederum gegen 20 Uhr MESZ. Der Anblick des Kometen unterschied sich nicht von dem am Abend davor. Grad die Positionsänderung war deutlich merkbar. Ich versuchte etwas höher zu vergrößern, und konnte bei 145x einen nicht wirklich "sternförmigen" Kern entdecken, aber indirekt erschien doch ein etwa "starlike" aussehendes Helligkeitszentrum. Das Seeing war auch nicht grad toll. Demgemäss räumte ich mein Spechtlzeug bald wieder weg und verzog mich ins Haus.
Nach Durchzug einer weiteren Kaltfront gab es am 8.10. wieder eine Gelegenheit für eine Beobachtung. Knapp vor 20 Uhr MESZ baute ich den 5.7" f/6 Maksutov-Newton wieder in der Einfahrt auf. Der Komet stand nun ein bisserl höher, er gewinnt ja von Tag zu Tag etwas an Höhe, dafür war der Mond noch recht tief am Osthimmel. Kurz gesagt, bei auch besserem Seeing war das die beste Beobachtung bislang. Bei 87x konnte ich den Schweifansatz nun deutlicher ausnehmen, allerdings auch nur beim Bewegen des Teleskops. Damit ließ ich es gut sein. Kurzastronomie, macht aber auch Spaß.
Herbstliches Schönwetter ist prolongiert, und so nicht pünktlich zum Wochenende wiederum eine Kaltfront "droht", ist am frühen Abend für die Kometenbeobachtung mondloser Himmel angesagt.
Howdii