Nach Durchzug einer Gewitterfront am Freitag hatte sich das Wetter bis Sonntag wieder soweit beruhigt, dass an eine Beobachtung zu denken war. Bereits am Nachmittag gab es ein kleines Astronomentreffen bei mir daheim: Andi und Astrid, Roland und Dr. Esterer aus Mistelbach. Es wurde über Dobsons diskutiert und mit einem 114/900 "Rasierspiegel"-Dob guckten wir auf die Sonne. Holla, da war sogar einiges los!
Sonnenflecken am 15. 8. 2004
Die Beobachtung war nicht ganz ungetrübt, es zogen immer wieder Wolken durch, und die Sonne war nur zwischendurch zu erspähen. Man sieht ohnehin noch Wolkenspuren auf dem Bild. Der helle Hintergrund kommt übrigens daher, dass der "Rasierspiegel"-Dob einen Gittertubus hat, und solchermaßen Licht von hinten auf den Folienfilter kommt. Man sieht da effektiv im Hintergrund die Knittern und Falten der Folie...
Nach einem gemütlichen Teil ging es in der Dämmerung ab zur Beobachtung auf den Feldern bei Niederleis. Nachdem genügend "Gedobse" vorhanden war, nahm ich gar kein Teleskop mit, nur Justierwerkzeug und Okulare. Wir hatten eigentlich gerechnet, dass sich die Wolken auflösen würden, dem war aber nicht ganz so. Erst spät lösten sich die letzten Wolken auf, und auch während der Nacht zogen noch einige Schleier durch.
Mich interessierte vorwiegend Astrids 8" Dob mit GSO Optik. Erst "knöpfte" ich mir den Spiegel im Startest vor (für den Preis eine beachtlich gute Optik!), um dann der zwanglosen Beobachtung mit diesem Instrument zu frönen. Der Himmel war nicht so gut wie am 10. August, gegen 5.5 mag im Zenitraum ging es aber auch diesmal, sofern gerade keine Wolkenschleier den Himmel verunzierten. Die Nacht war mäßig kühl, trocken, und windstill, nur ab und zu spürte man leichten Wind.
Mit allem Gedobse wurde fleißig beobachtet, und unser Gast, Dr. Esterer, hatte die Wahlfreiheit, da oder dort reinzugucken. Im 8" beobachtete ich M27, M52, NG C7789, h und χ Persei, irgendwie kam ich zufällig bei NGC 663 und NGC 659 vorbei (wie ich nachträglich recherchieren konnte), des Weiteren nahm ich M3, M92, M81/M82, M101, und den Cirrus-Nebel (ohne Filter) in's Visier. Einige Objekte spechtelte ich bei Andi im 10" mit: M13, NGC 7662, M56 und M57. M56 und M57 sah ich auch in Rolands 18", dort stellte ich noch M81/M82 und M101 ein. Da diese Objekte aber nur "halbhoch" am Himmel standen, war die Beobachtung nicht sehr beeindruckend.
Gegen Mitternacht machten wir Schluss. Es war eine nette Spechtelei, und auch in dieser Nacht gab es häufig Sternschnuppen zu sehen. Die Rechnung 8" + 10" = 18" geht übrigens bei der Beobachtung so nicht auf :-) Auf jeden Fall habe ich die feinen Anblicke im 8" Dob genossen, auch der 10 Zöller wartete mit guten Bildern auf, ein 18 Zöller jedenfalls braucht einen weit besseren Himmel, um sein Potential voll ausfahren zu können.
Howdii