Morgengrüße von Merkur und Jupiter

27. 9. 2003, Mistelbach

Merkur lockte mich in den frühen Morgenstunden des 27. 9. 2003 hinaus. Um eine gute Sicht auf den Osthorizont zu haben, suchte ich mein Platzerl auf dem Schneiderberg östlich von Mistelbach auf. Ich kam etwa eine halbe Stunde vor Beginn der astronomischen Dämmerung an, und konnte noch einen ersten Genussblick auf M42 werfen. Bis die Dämmerung einsetzte, machte ich mir noch an M31 zu schaffen. Der Anblick war durchaus lohnenswert. Als Teleskop diene ein weiteres Mal mein bewährter 5.7" f/6 Maksutov-Newton. Mit einsetzender Dämmerung richtete ich meine Aufmerksamkeit dem Osthimmel. Jupiter strahlte hell im Löwen. Ein Blick auf die Uhr: Eigentlich sollte Merkur schon aufgegangen sein. Ich griff zum Feldstecher, und da war er auch schon, knapp über dem Horizont. Etwa um 5:30 MESZ konnte er sich aus den horizontnahen Dunstschichten soweit befreien, dass er freisichtig erkennbar wurde. Merkur, Jupiter und Regulus sahen aus wie auf einer Perlenschnur aufgereiht. Das veranlasste mich, mit meiner Digitalkamera die Szenerie festzuhalten. Blöderweise hatte ich aber kein Fotostativ mit. Deshalb musste das Dach meines Autos als Stativ herhalten. Mit Selbstauslöser belichtete die Automatik dann 4 Sekunden lang. Natürlich ist auf dem Foto die Horizontlinie ein wenig sonderbar, "verziert" durch die Dachreling meines Kombis.

Merkur, Jupiter und Regulus in der Morgendämmerung des 27. 9. 2003.

Im Teleskop war vom tiefstehenden Merkur nur ein Farbklecks in den Spektralfarben von Rot bis Blau zu sehen. Deshalb zielte ich einmal auf Jupiter. Der stand natürlich auch noch nicht sehr hoch. Außer den Hauptbändern waren keine Details sichtbar. Dennoch hielt ich die Digitalkamera ans Okular. Berühmt ist's ja nicht, was dabei herausgekommen ist, aber nach meiner Erfahrung vom Mars her deckt sich das Bildresultat immer wieder gut mit dem visuellen Eindruck

Jupiter am 27. 9. 2003 um 5:57 MESZ, afokal bei 217x am 5.7" f/6 Maksutov-Newton. Belichtungszeit: 1/10 Sekunde. (Olympus µ 300 Digital Kamera)

Und was ist mit Saturn? Der wäre ja in den Zwillingen hoch am Himmel gestanden. Nun, der kommt schon noch, vorerst  hatte ich leider "keine Zeit"... Schließlich wollte ich noch das halb beleuchtete Merkurscheibchen im Bild festhalten. Bis endlich ein "Schuss" brauchbar aussah, war es schon so hell, dass kein Stern mehr am Himmel zu sehen war. Trotzdem war Merkur darauf nur ein vom Seeing verdeptschtes Etwas. Mit viel "Gezumper" bei der Bildbearbeitung konnte ich wenigstens annähernd das herausholen, was in den besseren Momenten visuell zu sehen war.

Merkur am 27. 9. 2003 um 6:32 MESZ, afokal bei 87x am 5.7" f/6 Maksutov-Newton. Belichtungszeit: 1/30 Sekunde. (Olympus µ 300 Digital Kamera)

Auch wenn das zeitliche Aufstehen nicht gerade meine Sache ist, so haben Morgenbeobachtungen doch etwas für sich. Zumindest braucht man dann beim Zusammenräumen keine Taschenlampe mehr :-)

Howdii