Mars

10. und 13./14. 8. 2003, Niederleis und Mistelbach

Mars - Mars - Mars! Der Kerl hält uns auf Trab. Wir wollten ihm - in Erwartung guten Seeings - wiederum mit Webcam und Digitalkamera zu Leibe rücken. Walter und ich verabredeten uns auf den Feldern bei Niederleis. Walter hatte nur Notebook und Webcam mit. Als Optik stellte ich meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton bei. Der Himmel war von etlichen Düsenfliegerspuren "zerkratzt", ansonsten zogen auch immer wieder Wolkenschleier durch. Die Nacht war mit knapp unter 20 Grad etwas kühler, doch ab und zu kam ein Schwall wärmerer Luft daher. Wind war nur ab und zu leicht verspürbar.

Bis Mars in guter Position stand, vertrieben wir uns die Zeit mit dem Mond. So konnte das Teleskop wenigstens ordentlich austemperieren. Walter pickte sich Details mit der Webcam heraus. Ich hielt später die Digitalkamera zum Okular, ungeachtet der Wolkenschleier. Die sorgten aber doch dafür, dass die Aufnahmen stark ungleich ausgeleuchtet waren und deshalb ziemlich unbrauchbar.

Später widmeten wir unsere Aufmerksamkeit voll dem Mars. Mit 5x Powermate war das Planetenscheibchen auf dem Computermonitor schon ein ansehnlich großes Ding. Walter zog etliche Serien.

Bevor wir noch selbst ins Okular guckten, hielt ich noch meine Digitalkamera ans Okular und schoss wild drauf los. Aus 10 Aufnahmen waren 8 weitgehend brauchbar, deshalb nahm ich nicht nur die besten zwei sondern alle 8, die verwertbar ausschauten, und versuchte draus ein Bild zu zimmern. Nun, wenn man in Betracht zieht, wie "verrauscht" die Einzelbilder waren, und auch das Roh-Komposit, ist es eh fast verwunderlich, was noch rauszuholen war:

Kombination aus 8 Einzelbildern afokal mit 4mm Okular am 5.7" f/6 Maksutov-Newton. Kamera: Olympus µ 300 Digital. Belichtungszeit je 1/100 Sekunde.

Das Seeing war in dieser Nacht recht gut, mit einigen sogar sehr guten Momenten. Visuell waren - vor allem bei Einsatz eines hellen Rot-Filters - recht feine Details zu erspechteln. In diesem Fall war das Auge dem Digikamera Bild fast schon überlegen. Das Bild hat aber den Vorteil aller Bilder - man kann in Ruhe hingucken, im Okular sind die Momente flüchtig...

Am 13. 8. stellte ich gleich daheim um 0 Uhr MESZ meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton raus, um weitere Experimente mit der Digitalkamera zu machen. Beim Blick in's Okular fiel schon auf, dass die dunklen Albedostrukturen sehr kontrastschwach erschienen. Ungeachtet dessen begann ich mit der digitalen Knipserei, um zu sehen, ob man die Aufnahmetechnik noch verbessern könnte. Leider nein, muss ich sagen, das Thema schein weitestgehend erschöpft. Das Auge war in dieser Nacht mit gutem Seeing, sogar einigen recht guten Momenten, dem Bildergebnis überlegen. Ich kann am Bild zwar die großen Dunkelstrukturen annähernd wiedererkennen, es waren in den allerbesten Momenten jedoch bei 217x noch feinere Details zu erspechteln, und irgendwie ergab sich ab und zu der Eindruck als wenn da ein Netzwerk von feinen Linien wäre - na, mich wundert nichts mehr betreffend "Marskanälen" :-)

In den Morgenstunden des 14. 8. hätte ich auch noch gerne Mars beobachtet und mit der Digitalkamera herumexperimentiert, doch zogen am Nachmittag des 13. schon schon erste Gewitter auf. Die Restwolken zierten den Nachthimmel. Dennoch, vor dem Schlafengehen faszinierte mich der Anblick von Mond, Mars und Wolken, sodass ich schnell zur Digitalkamera griff und drauflosballerte:

Ein Stimmungsbild, Mond und Mars mit Wolken in den Morgenstunden des 14. August 2003

Howdii