Am 9. Jänner war es wieder einmal soweit, eine totale Mondfinsternis stand in's Haus, bequem zum "Hauptabendprogramm". Tagsüber ließ das Wetter wenig Hoffnung auf eine Beobachtung zu, das änderte sich aber schlagartig, knapp vor Beginn der Finsternis. Diesem Umstand hatte ich es zu "verdanken", dass ich noch im Büro saß, anstatt längst die Flucht ergriffen zu haben. Auf der Heimfahrt konnte ich aus dem Auto ab und zu einen kurzen Blick auf den bereits halbverfinsterten Mond erhaschen. Bis ich letztlich gegen 20:30 Uhr daheim war, war fast die Mitte der Totalität erreicht.
Sofort baute ich im Garten meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton auf. Freisichtig leuchtete der Mond orangefarben vom Himmel. Der am tiefsten im Kernschatten der Erde befindliche Teil wies eine dunklere Färbung auf, ein sehr dunkles Rotbraun. Auf der Außenseite des Kernschattens wies der Mond einen hellen Randstreifen auf, etwa gelblich mit leichtem Graustich.
Bei einem schnellen Blick auf den Himmel rundum musste ich wieder eimal feststellen, dass mir ein total verfinsterter Vollmond am liebsten ist :-) Es war eine ausnehmend klare Nacht, 5 mag im Zenitraum, selbst im Stadtgebiet. Im Fernrohr daher erst ein kurzer Blick auf den Orionnebel.
Und dann zum Mond: Entzückender Anblick, der "bunte" Mond in einem sternreichen Feld! Und es gab gleich mehrere Sternbedeckungen zu beobachten (darunter ein hübsches Pärchen mit gelb/blauweißen Komponenten), auch einige Austritte konnte ich später noch beobachten! Allein dieses Schauspiel fesselte mich derart, dass ich ganz vergaß, einen Blick auf Jupiter und Saturn zu werfen. Dabei soll anderen Berichten zufolge das Seeing an diesem Abend ausgezeichnet gewesen sein, was ich eigentlich am Mond auch bemerkte, obwohl ich nur mit mittleren Vergrößerungen beobachtete. Vom Mond selbst ist nur noch festzuhalten, dass im dunkelsten Teil mit dem Fernrohr keine Details mehr auszunehmenwaren.
Bald darauf wurde der Mondrand immer heller, und in weiterer Folge zur blendenden Sichel. Ein Weilchen noch sah ich zu, wie der Mond langsam aus dem Kernschatten wanderte. Die Schattengrenze erschien im Fernrohr diffus, der Helligkeitsanstieg erfolgete graduell aber doch in einem relativ schmalen Bereich, dass sich insgesamt eine relativ gut definierte Grenzeergab.
Howdii