Auf der Comet Observation Homepage von Charles S. Morris fand ich einen Aufruf, diesen Kometen zu beobachten, da noch sehr wenige Beobachtungen vorlägen. Für mich Motivation genug, es zu versuchen. Am 17. 1. 1998 klarte es nach Einbruch der Dunkelheit überraschend auf. Die Bedingungen waren nicht gerade toll, aber zumindest das Fernrohr in den Garten zu stellen, und einen Versuch zu wagen, war es mir wert. Dunstig, zudem just Wien in dieser Richtung, so konnte ich freisichtig maximal 3.6 mag Sterne in dieser Himmelsgegend erspähen.
Ich habe also den 5.7" f/6 Maksutov-Newton aufgebaut, mein neues 27 mm Panoptic Okular in den Auszug gesteckt, und nach einem kurzen Blick auf die Pleiaden richtete ich das Rohr auf den Punkt, wo ich den Kometen vermutete, die Position hatte ich nur grob mittels einer drehbaren Sternkarte ermittelt. Umso überraschter war ich, als mitten im Gesichtsfeld ein diffuses Ding zu sehen war. Aufgrund des hellen Himmelshintergrundes wählte ich doch eine höhere Vergrößerung. Bei 60x dann besserer Kontrast. Der Komet hatte etwa 4' Durchmesser, zeigte eine leichte zentrale Verdichtung. Einen Schweif oder zumindest Schweifansatz konnte ich nicht ausnehmen. Der Komet war nicht allzu schwierig, und konnte auch noch bei direktem Hingucken gehalten werden. Die Helligkeit könnte knapp besser als 9 mag gewesen sein.
Etwa 40 Minuten blieb der Komet unter Beobachtung, und ich fand auch problemlos zu ihm zurück, wenn ich zwischendurch einen Blick auf ein anderes Objekt (M42, Saturn etc.) riskierte. Zumindest ein bissl schien es mir, hat sich das Ding innerhalb meiner Beobachtungszeit bewegt.
Anschließend checkte ich noch die entsprechende Uranometria Karte, um sicherzugehen, dass ich nicht irrtümlich ein anderes Objekt erwischt hätte - alles ok. Somit durfte ich meine Beobachtung in das Format zur Eingabe auf der Comet Observation Homepage gießen und per e-mail an Charles S. Morris senden.
Am darauffolgenden Abend wollten Walter und ich gemeinsam eine Beobachtung versuchen, aber außer Spesen nichts gewesen. War die Dämmerung noch mäßig windig, und zeigte prächtigen Himmel, steigerte sich der Wind bis zu unserem Beobachtungsbeginn zum Sturm, der einen fast davonfegte, und das Himmelsareal im Cetus, wo der Komet derzeit steht, war ständig mit Wolkenschleiern verhangen.
Howdii