In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktorber beehrten wir den Buschberg mit unserer geplanten Beobachtung. Der Himmel präsentierte sich mit 5 mag Grenzgröße ähnlich wie am 21. Oktober, aber es war nun wesentlich kälter. -5° C oder noch kälter. Das war husch-husch beim Umziehen, man steht ja, wenn man noch in die Thermo Unterwäsche rein muß, erst mal für ein paar Sekunden in der Unterhose da.
Wir begannen etwa um 21:30 Uhr. Walter hatte sein 8" SCT dabei, ich den kleinen 5.7" Mak-Newton.
Zum "Aufwärmen" die Pleiaden. Der Merope Nebel (NGC 1435) war recht deutlich erkennbar, um die anderen hellen Sterne blaue Lichthöfe, einer (um Maia) aber deutlich asymmetrisch. Es ist nicht leicht Streulicht in der Atmosphaere oder der Optik von den realen Nebeln auseinanderzuhalten. Aber es ergab ein nettes Bild.
Stöbern im Fuhrmann. M38, NGC1907 ein netter Anblick. Von dem offenen Haufen Stock 8 war nicht viel zu sehen, der "Nebel" um den Stern φ Aurigae war nur durch den UHC Filter bedingt. Nebel müsste eigentlich daneben, auf dem Haufen selbst zu finden sein (IC 417 bzw. Sh 2-234), da war aber nichts zu erkennen.
Der Gasnebel IC 410 erschien ohne Filter indirekt schwach nebelig. Es können aber auch schwächere Sterne sein, die diesen Effekt vortäuschen - der Sternhaufen NGC 1893 ist ja dort beheimatet. Mit UHC Filter war der Nebel dann doch gut zu sehen.
Der Flaming Star Nebel (IC 405) war ohne Filter um den Stern AE Aurigae leicht asymmetrisch zu sehen. Es liegt ja hier eine Mischung aus Reflexionsnebel und Emissionsnebel vor. Ich vermeinte auch nach Norden größere Ausdehnung zu sehen, Walter nicht. Der UHC Filter "tötete" alles. Es dürften daher die Reflexionsteile leichter zu erwischen sein als die Emmissionsteile.
NGC 1931 war bei 150x in mehrere Sterne zu zerlegen. Den Nebel sieht man besser bei 90x, und da nur schwach. Bei schwacher Vergrößerung ist NGC 1931 schlicht ein "diffuser Stern".
M36 und M37 gab es zum Drüberstreuen, gleich bei 90x.
Weiter ging es bei und mit den beiden Sternhaufen M35 und NGC 2158. IC 2157 ist ein weiterer offener Haufen, einige hellere Sterne locker verstreut. Bei dem offenen Haufen NGC 2129 hat man den gleichen Eindruck, er ist nur etwas kompakter im Auftreten. Der Haufen NGC 2175 ist eher unauffällig, lohnender ist der dazu gehörige Gasnebel NGC 2174.
Dann haben wir M52 einen Besuch abgestattet, und sind auf den Bubble Nebel NGC 7635 drauf gegangen, mit UHC Filter und dem 22 mm Panoptic. Man fragt sich, unter 5 mag Himmel, mit einem nichtmal Sechszöller? Immerhin, es war irgendwas Nebeliges zu entdecken, um einen Stern mehr als um den anderen. Unweit davon fanden wir NGC 7538, zwei schwächere Sterne in einem runden Nebelfleck, kaum zu übersehen.
Mein letztes Objekt war Ced 214, das gab aber im 5.7" MN, zumindest unter den gegebenen Bedingungen, nicht viel her. Walter meinte, könnte sein, dass die ganzen Sterne im Nebel wären, naja. Mit dem 40 mm Olkular und H-Beta war vielleicht ein größerer Nebelfleck zu sehen, aber schwierig, wenn das Teufelszeug nicht so zurückspiegeln würde. Eine Eigenart dieses Okulars. Man musste das Seitenlicht so gut es geht abschirmen, sonst sieht man gar nichts.
Nach Mitternacht kam es zur Reifbildung. Ich machte dann Schluss. Walter wollte noch den kleinen Hantelnebel fotografieren, dabei eiste ihm die Optik zu, und die Batterie für den Fernrohrantrieb machte schlapp... die Mühe hat sich nicht gelohnt.
Howdii