Ich hatte unter meinen Arbeitskollegen kräftig die Werbetrommel gerührt, und zu einer Beobachtung des Kometen Hale-Bopp auf der Sofienaple eingeladen. 15 Kollegen sind meiner Aufforderung gefolgt. Auf der Sofienalpe war sowieso Großauflauf, rund 130 Leute waren anwesend. Wir paar Hanseln sind da fast nicht mehr ins Gewicht gefallen.
Noch in der Dämmerung konnten wir Merkur beobachten, freisichtig, und auch in meinem 5.7" f/6 Maksutov-Newton. Wir beobachteten bei 90x bzw. 145x, die Halbphase (Dichotomie) des sonnennächsten Planeten.
Der Komet Hale-Bopp präsentierte sich trotz des dunstigeren Himmels ähnlich wie gestern. Freisichtig konnte der Plasmaschweif etwa 15° verfolgt werden, der Staubschweif über 10°. Im 7x50 Fernglas war der Plasmaschweif deutlicher zu sehen, und so auch besser für ungeübte Beobachter zugänglich. Im Teleskop sah ich die innere Koma des Kometen bei 90x so wie am letzten Abend. Andreas Berthold war mit seiner CCD Kamera vor Ort. Seine Bilder zeigten vom Kopf wegstehende Strahlen des Plasmaschweifs. Bei 40x konnte ich diese Strukturen auch im 5.7" MN sehen, mit indrektem Blick. In meinem Beobachtungsbuch "verewigte" ich die Situatuon via Handskizze.
Abstehende Strahlen im Plasmaschweif, auf der obigen Seite dieser Skizze - entspricht etwa der Ansicht im Teleskop bei 40x
Nachdem sich alle soweit am Kometen satt gesehen hatten, hielt ich mit dem Teleskop auf Mars. Bei recht gutem Seeing konnte ich bis 220x vergrößern. Weiter ging es mit ein paar Deepsky Objekten: Dem Doppelhaufen h+χ im Perseis, M35, und M42. Als letztes Objekt zeigte ich den Kugelhaufen M3, der bei 145x schön aufgelöst zu sehen war.
Bei Beobachtungsende um etwa 23:30 MESZ stand der Komet Hale-Bopp schon tief am Horizont.
Howdii