Palmsonntag. Vollmondnacht. Eine weite Reise hat sich nicht gelohnt. Daher, Fernrohr ins Auto, und ab auf den Schneiderberg östlich von Mistelbach. Natürlich nur ein Hügel, eine flache Kuppe auf einer Hochfläche, was halt hier alles "Berg" heißt... Ich hatte meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton mit, und das 7x50 Fernglas. In der noch hellen Dämmerung war ich schon auf meinem Beobachtungsplatz.
Wo Norden ist, kenne ich an diesem Punkt gut, daher war die Polaufstellung der Montierung kein großes Problem. Um etwa 18:30 Uhr steuerte ich über Relativkoordinaten vom Mond zu Merkur. Der sonnennächste Planet war im 7x50 Glas dann relativ leicht zu finden. Ein paar Minuten später hatte ich mit dem 7x50 Glas am blauen Himmel den Kometen gefunden, etwa 30° hoch über dem Horizont. Merkur konnte ich bis etwa 18:45 Uhr verfolgen, dann verschwand er hinter einer Wolkenbank tief am Westhorizont. Um etwa 18:50 Uhr hatte ich den Kometen Hale-Bopp bereits freisichtig, locker sogar.
In der einbrechenden Dunkelheit beobachtete ich den Kometen mit dem Fernrohr, bei 40x, 60x, 145x und 220x. Vorest war nur der "Kern" mit dem Jet zu sehen, der mit der innersten Dust Shell einen "Beistrich" bildet, zwei weitere Dust Shells außerhalb deutlich, eine dritte noch weiter außen, schwächer zu sehen. Der Jet war nun wieder mehr auf der Seite, weniger weit nach vorn gerichtet. Ich hielt das Gesehene in meinem Beobachtungsbuch mit Notizen und einer Handskizze fest.
Der Anblick der inneren Koma mit Jet und Dust Shells im Teleskop bei höherer Vergrößerung
Soweit man es durch den vom Mond hellen Himmel sagen kann, der Schweifansatz von der Koma weg sah im Teleskop schlanker aus, straffer, nicht so weit auffächernd. Als wenn der "Wind" stärker wehen würde. Sonnenwind? oder doch nur ein Effekt des helleren Himmels?
Im 7x50 Fernglas bedurfte es nur eines kleinen Schwenks nach Osten, dann hatte ich das blasse Glimmen von M31 im Blick. Genau genommen passten noch beide Objekte, der Kometenkopf und M31, ins Feld des 7x50 Glases.
Ich hielt später noch auf Mars drauf, bei 145x und 220x. Mars stand aber noch zu tief, das Bild waberte ständig leicht. Strukturen waren kaum zu sehen, sehr vage.
Howdii