Als Sky & Telescope Leser war ich informiert: ein heller Komet war angekündigt. Hale-Bopp. Doch, auf einmal geriet die Astroszene in Aufruhr, ein gewisser Komet C/1996 B2 (Hyakutake), entdeckt erst am 30. Jänner dieses Jahres, könnte eine Überraschung bringen. Etwas Skepsis ist angebracht, weil so mancher angekündigter "Jahrhundertkomet" am Ende nur eine matte Sache war, nur besser ausgerüsteten und kundigen Menschen zugänglich. Es ist immer unkalkulierbar, wie sich Kometen entwicklen.
Der Komet Hykutake trieb sich für unsere Breiten am Anfang des Jahres tief am Südhimmel herum. Nun stand er unweit des Kugelhaufens M5 und sollte an Helligkeit deutlich zugelegt haben. Ich wollte mal einen Eindruck gewinnen. Da von meinem Garten aus der tiefere Südhimmel ziemlich verstellt ist, zog ich mit Fernglas und Teleskop bewaffnet auf den Hügel östlich von Mistelbach. Um etwa 22:30 Uhr war ich dort. Mich empfing ein 5 mag Himmel, horizontnah war es dunstig. Ein Blick zum Südhimmel, und der 2.7 mag helle Komet war sofort auffällig! Ich schnappte mein neu erstandenes 7x50 Fujinon Fernglas und hielt drauf. Ich konnte einen sternförmigen "Kern" erkennen, eine helle Koma, und einen nach Westen gerichteten Schweif, 3 bis 4 Grad lang! Die Farbe, irr, dieses geisterhafte Türkis!
Im 5.7" f/6 Maksutov-Newton war der Schweif bei 30x über 1.5° verfolgbar. Bei 116x füllte die Koma das gesamte Gesichtsfeld des Okulars. M5 oder M13, sonst Deepsky Leckerbissen, waren schwache Dinge gegen den Kometen! Dementsprechend begeistert verließ ich gegen Mitternacht den Beobachtungsort.
Howdii