Arbeitsfreie Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, und eine super klare Nacht. Was will man mehr. Kalt war es, knackige -7° C, um etwa 17:30 Uhr, zu meinem Beobachtungsbeginn. Ich baute meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton im Garten hinter dem Haus auf. Bereits am Dämmerungshimmel war Fomalhaut im Süden zu erkennen. Venus hatte ich in der noch sehr hellen Dämmerung gefunden, später war Venus ein strahlend helles Objekt im Südwesten. Dazu der Viertelmond, knapp 20° östlich von Saturn. Klar, Deepsky Beobachtungen standen mir nicht im Sinn. Saturn war das Ziel.
Mein Teleskop hatte ordentlich zu kämpfen, auf die Umgebungsbedingungen thermisch zu adaptieren. In der Garage, wo es schon bereit lag, hatte es doch nur 0° C. Es bedurfte schon einer guten Stunde, bis die Tubusturbulenzen weitgehend abgeklungen waren. Das Seeing war nicht ganz schlecht, eher langsam, ruhige Momente gab es nur ganz selten. Es war zumindest trocken, keine Reifbildung auf dem Tubus, und kein Beschlagen der Okulare. Somit konnte ich doch ganz schön mit der Vergrößerung anfahren. Der Bogen spannte sich von 87x bis 440x, mit Zwischenstufen von 174x, 220x, 240x und 300x.
Westlich von Saturn konnte ich Titan sehen, östlich stand Rhea. Ab 300x fand ich knapp bei Titan noch ein weiteres Lichtpünktchen, es war Dione. Das dunkle "Äquatorband" quasi mittig quer über das ganze "Saturnscheibchen" konnte ich fast die ganze Zeit sehen. Natürlich der Ring, der sich hier dunkel absetzt. Nördlich und südlich je ein Wolkenband, wobei das nördliche öfter und leichter zu sehen war. Der Ring im Streulicht (Ringöffnung knapp 2°) war nur in wenigen Augenblicken zu sehen, mal westlich, mal östlich von Saturn, mal deutlicher, mal eher zu erahnen. Und nur zweimal gelang es mir, auf beiden Seiten den Ring im Streulicht zu erfassen, je etwa einen halben Saturndurchmesser in der Ausdehnung seitlich. 200x war dazu die beste Vergrößerung. Insgesamt war der Eindruck ähnlich wie am 21. November, meiner letzten Beobachtung. Ich hatte nun zwar klareren Himmel, doch die Aufhellung durch den Mond war sicher nicht hilfreich.
Handzkizze nach Anblick im umkehrenden Fernrohr
Links (westseitig) Titan (dunklerer Punkt) und Dione, rechts (ostseitig) Rhea
Um etwa 19:30 Uhr beendete ich die Beobachtung, ich hatte gesehen was es zu sehen gab, und mir war auch schon ziemlich kalt.
Howdii