Ich war mit Franz Brosch in Kontakt. Er hatte zu einer Beobachtung auf dem Reisberg eingeladen. Generell, ich war schon einmal dort, und wusste somit, wie ich hin komme. Nun, ob es mit einer Beobachtung klappen könnte? Am Abend gab es noch ein Gewitter. Als ich um etwa 23 Uhr ankam, gab es noch Restbewölkung. Wir hofften, dass es aufklaren würde. Franz hatte noch jemanden im Schlepptau, einen Astrofotografen. Was soll ich sagen, das Gewitter war nicht hilfreich. Es war nach Mitternacht zwar klar, aber dunstig. Und die Luft sehr turbulent. Starke Himmelsaufhellung am Horizont. Aber, nun waren wir da, daher baute ich meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton auf. Franz hatte das Dach seiner Sternwarte schon längst abgeschoben. Sein Instrument: ein 350 mm Cassegrain, der gerade in Newton Konfiguration betrieben wurde. D.h.: statt des konvexen Sekundärspiegels war ein Newton Fangspiegel installiert und freilich braucht es auch einen Fokussierer für den Newton Fokus. Auf diese Weise war es eben eine verdammt schnelle Newton Optik.
Franz hatte ein interessantes Ding, das er mir zeigte. Ein Ronchi Okular. Wir hatten es an seinem Teleskop, und probierten es auch an meinem. Also die Optiken sahen damit gut aus, was man diagnostizieren kann. Ich hatte sowieso keinen Zweifel, dass mein MN nicht scharf sei...
Wir hatten so einige Zeit verplempert, derweilen wurde der Himmel besser, im Zenitraum hatten wir dann doch prächtige Sterne, etwa 5.5 mag. Ich spechtelte erst bei Franz mit. Wir hatten M57 im Okular. Durchaus gute Sternabbildung. Franz meinte, dass er erstmals den M57 Zentralstern erwischt hätte. Auch M13 gefiel gut im schnellen Newton.
Ich nahm hielt nun mit meinem Teleskop auf M81 und M82 drauf. Aber sicher schon besser gesehen. Detto M51. Ich hätte nicht gedacht, dass auch Seeing bei Deepsky Beobachtung den Spaß verderben kann. Es war aber so.
Nun schraubte ich den H-Beta Filter an das 40 mm Weitwinkel, und steckte es in den Fokussierer meines Teleskops. Drauf auf den Nordamerika Nebel. Oh, so habe ich dieses Objekt noch nie zuvor gesehen! Formatfüllend drin. Das hat auch Franz gut gefallen, der andere Kollege hat gemeint, er sähe nichts. Gut, Fotografen müssen nicht versierte Deepsky Beobachter sein.
Nun wechselte ich auf den [OIII] Filter mit selbigem 40 mm Weitwinkel, und hielt mit meinem Teleskop auf den Cirrus Nebel drauf. Wenn ich mich erinnere an die Beobachtungen mit dem 6" f/10 Maksutov-Cassegrain, das, was ich nun zu sehen bekam, war weit schöner, und zum ersten mal sah ich den dritten Teil des Cirrusnebels. Ich nahm das Okular mitsamt Filter und steckte es in den Auszug des Newton. Woha! Da geht die Post ab!
M27 im Newton toll, mit dem UHC Filter, und auch mit Zentralstern, Filter hin oder her!
Jupiter, na, bei diesem Seeing, nicht.
Epsilon Lyrae hatten wir in der Sternwarte in dem zum Hauptinstrument parallel montierten 4" Achromat. Ja, getrennt, mit Farbhöfen halt. Ich hab dann mit meinem 5.7" MN drauf gehalten, bei 217x. Franz hat gemeint, das sähe aus wie in einem Refraktor! Ja, habe ich geantwortet, aber einem APO!
Es wurde spät, sehr spät, oder besser 4 Uhr früh, bis unser Treiben ein Ende fand. Insgesamt doch eine tolle Beobachtungsnacht.
Howdii