Deepsky Beobachtung auf dem Brentenriegel

23. 5. 1995, Sieggraben

Ich plante einen Beobachtungseinsatz auf dem Brentenriegel. Es ist immer ein bisserl unsicher. Tagsüber war der Himmel mit mittelhohen Faserwolken bedeckt, die sich in der frühen Dämmerung auflösten. So hatte ich es erwartet. Also bin ich nicht nur durch die Gegend gefahren, sondern durfte im Rückseitenwetter, nach Durchzug einer Kaltfront, sehr klaren Himmel erwarten.

Ein weiterer Beobachter der BAA Gruppe stieß zu mir, "bewaffnet" mit einen 3" Swarovski Spektiv. Ich hatte natürlich meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton mit. Die Nacht senkte sich langsam herein, und es wurde ein schöner Sternenhimmel draus. Die Sterne flackerten aber wild. Typisch für die Wetterlage.

Ich startete gleich mit einem planetarischen Nebel - NGC 4361, im Sternbild Corvus. 10.9 mag, etwa 45" Ausdehnung. Dieses Objekt präsentierte sich bei 217x sehr schwach, leicht elliptisch. Filter haben genau nichts gebracht, damit war der Nebel schlicht weg. Bei 87x war dann der 13 mag Zentralstern sichtbar.

Nach dem planetarischen Nebel IC 4593 im Herkules suchte ich vergeblich. Ein kleines Ding, 12" Ausdehnung, gegen 11 mag, nach anderen Quellen 12 mag. Ich gab auf, ein anderes mal vielleicht.

M57, der Ringnebel in der Leier, war bei 290x interessant, vor allem war das neu für mich, in einem kleinen Instrument Sterne im direkten Umfeld zu sehen. Mein 6" f/10 Maksutov hat da schlicht nie etwas gezeigt.

Den Hantelnebel, M27, nahm ich bei 217x aufs Korn. Erstmal ist mir aufgefallen, dass die Helligkeit nicht gleich verteilt ist. Mit UHC Filter kamen dann die "Ohren", wobei eines davon ausgeprägter, das andere schwächer war. Aber der M27 kommt noch, stand zur Zeit der Beobachtung nicht sonderlich hoch.

M13, Kugelhaufen im Herkules, konnte ich in meinem Teleskop schon bei 40x teilweise auflösen. Es waren Einzelsterne wahrnehmbar. Neugierig wie ich bin, musste ich meine Nase auch neben das Okular des 3" Spektivs stecken. Also damit ging an M13 mit ähnlicher Vergrößerung nichts. Dafür ging ich in meinem Teleskop bis zu 435x drauf, das war aber dann doch etwas zu viel für das vorherrschende Seeing.

M8, der Lagunennebel, stand noch recht tief, zeigte sich aber mit UHC Filter (87x) schon recht eindrucksvoll.

An M20, dem Trifidnebel, konnte ich bei 87x zumindest einen dunklen Rüssel sicher erkennen.

Für Jupiter gab das Seeing nicht viel her. Wohl, im SEB wären schöne Strukturen zu sehen gewesen, davon bekam ich nur eine Ahnung mit. Im 3" Spektiv war das NEB, das SEB sichtbar

Ich spielte noch ein wenig mit dem Spektiv. Die Abbildung gefiel mir, randscharf. So gab es auch noch M81 und M82 zu sehen.

Gegen Beobachtungsende, um etwa 2 Uhr, hatten wir eine tolle Sommermilchstraße am Himmel.

Eine durchaus schöne Beobachtungsnacht.

Howdii