Merkur, Mond, und Galaxien

3. - 15. 5. 1995, Mistelbach

3. Mai: Von daheim aus habe ich keinen tiefen Westhorizont. Also Teleskop und anderes Zeug ins Auto, und hinaus. Nicht weit. Nur weiter hinauf auf den Berg, wo man aus der Siedlung ans freie Feld stößt.

Um 20:30 MESZ hatte ich Merkur im 7x50 Feldstecher, und kurz darauf auch im Teleskop, meinem 5.7" f/6 Maksutov-Newton, bei 145x. Ich sah ein noch etwas mehr als die Hälfte beleuchtetes Scheibchen, zu einem Spektrum verzogen, wabernd, kaum zu fokussieren. Aber genug, die Phase zu erkennen. Um 20: 45 Uhr war Merkur dann auch freisichtig zu erkennen.

In der Folge richtete ich mein Teleskop auf den Mond. Bei 40x ein super Anblick. Die schmale Sichel, scharf und noch nicht blendend hell, der Rest des Mondes aschfahl marmoriert. Am unbeleuchteten, "bleichen" Mondrand näherte sich ein Sterndl, das dann "zack", von einem auf den anderen Moment weg war. Sternbedeckung sagt man dazu.

Ich fuhr wieder heim, um das Teleskop später noch im Garten aufzustellen. Um 23 Uhr, der Mond, knapp vor Untergang, störte längst nicht mehr, wollte ich nochmal auf Galaxienjagd gehen. Ein typischer Himmel hier, etwa 4.5 mag, aber auffallend ruhige Luft.

Mein erster Versuch, auf Markarjans Galaxienkette zu gehen. Ich startete meine Suche bei dem markanten Pärchen M84 und M86. Sechs Galaxien sind mir da ins Netz gegangen, wenn ich sie alle richtig auf die Reihe bekommen habe, wären das: NGC 4438, NGC 4435, NGC 4461, NGC 4473, NGC 4447, und etwas abseits von diesem Bogen, NGC 4459.

NGC 4216, eine weitere Galaxie in Kantenlage. Solche Dinger sehen ja hübsch aus, und sind leichter beobachtbar als eine Spirale voll von oben drauf.

M99: bei 145x das helle Zentrum, ein paar Lichtknoten, Spiralarme habe ich nicht erkannt.

NGC 4725 soll eine Balkenspirale sein. Es war nur der Kern und drum herum etwas Aufhellung zu sehen.

Neugierig wie ich bin, musste ich natürlich auch auf den Coma Galaxienhaufen draufhalten. Ein paar schwache Lichttupfen konnte ich zumindest erkennen, die hellsten der dort befindlichen Galaxien. Bei etwa RA 13h und Dec +28° wurde ich fündig. Es war ein Versuch, erwartet habe ich gar nichts.

NGC 2683, ebenfalls eine Galaxie in Kantenlage. Staubstrukturen waren bei 145x erahnbar.

90 Minuten Galaxien, aber interessant, weil vieles "Neuland" für mich.

 

5. Mai: Merkur - um 20:30 MESZ am noch sehr hellem Himmel gefunden. War aber schwierig, weil es auch noch Restwolken gab.

 

15. Mai: Merkur - um 21 Uhr MESZ an dem noch sehr hellen Himmel im 7x50 Fernglas aufgespürt, schwierig. Um 21:15 dann zumindest im Fernglas deutlich, schon etwas rötlich gefärbt. Mit freiem Auge nur mehr schwierig erkennbar. Das war's dann mit Merkur.

 

Howdii