Mit der Suche nach dem Komet Borelly hatte ich schon am 24. Jänner begonnen, bei einem dunstiger Himmel, nur knapp besser als 4 mag. Start wwar um etwa 21 Uhr. M81 und M82 hatte ich rasch im Okular meines 5.7" f/6 Maksutov-Newton. Nun ging ich mit der Vergrößerung auf 44x um weiter Ausschau zu halten. Da stieß ich auf ein Nebelfleckerl, NGC 3077, und dann auf ein weiteres, das eigentlich NGC 2976 sein müsste. Ich stocherte noch bei 87x nach, wobei diese Galaxien besser sichtbar wurden. Doch weitere Suche vereitelten hereinziehende Wolken. Ich musste aufgeben, nach knapp einer Stunde.
Neue Nacht, neue Chance. Klarer Himmel, besser als beim letzten mal, recht gut für meinen Gartenstandort. Aber stürmischer Wind, der erst gegen Mitternacht etwas nachließ. Jetzt hatte ich zumindest mehr Zeit. Freilich hatte ich wieder meinen 5.7" f/6 Maksutov-Newton raus gestellt. Und fing nochmals mit den kleinen Galaxien nahe M81 an. NGC 3077 wirkte bei 87x etwa rund, mit einem etwas helleren Zentrum. NGC 2976, das war letztens sicher diese Galaxie, erschien oval, strukturlos. Auf den Kometen stieß ich etwas weiter nordwestlich. Die Koma war im Durchmesser etwa so groß wie NGC 3077, vielleicht sogar etwas kleiner, und schwächer als NGC 2976. Ich hatte den Kometen erst bei 87x im Blick, da war er wirklich schwierig sichtbar. Bei 44x war es besser. Die Helligkeit wirkte aber gleichmäßig verteilt, keine zentrale Verdichtung.
Gut, so sensationell war das nun nicht. Was tun mit dem angebrochenen Abend?
Ich schnappe mal das 40 mm Weitwinkel Okular, und schraubte den H-Beta Filter dran. Bei 22x ging ich so auf den Orion Nebel (M42) drauf. Irgendwie, als wenn der Nebel rötlich leuchten würde, und die Ausdehnung erinnerte an Fotos.
Der Flammennebel, NGC 2024, war mit dieser Okular-Filter Kombi halbwegs deutlich, das wär' was für wirklich dunklen Himmel! Und - indirekt, war das die Kante des Nebelstrips IC 434, ganz schwach? Lustigerweise, obwohl ein Reflexionsnebel, war auch M78 gut durch den H-Beta Filter sichtbar.
Alnitak, der östlichste Stern im Gürtel des Orion. Ein Doppelstern, wohl 2.3" Distanz, aber ein recht herber Helligkeitsunterschied der beiden Komponenten: 1.9 mag und 4.0 mag. Bei 232x konnte ich trotz des miserablen Seeings diesen Doppelstern blickweise trennen!
Nun schwenkte ich nochmals auf M42, mit dieser Vergrößerung, ohne Filter. Woha! Da spielt es sich aber ab im hellsten Gebiet um das Trapez! Wildes Gewölk, gewaltig! Ich war schwer beeindruckt.
Und Mars, ja Mars! Also gleich auch mit der selben Vergrößerung drauf! Ganz deutlich die Polkappe, und andeutungsweise dunkle Strukturen! Das habe ich vorher noch nie gesehen! Erstmal mehr in einem Teleskop als die Polkappe und halt ein rötliches Scheibchen. Ich blieb eine ganz Zeit lang dran, und versuchte das blickweise Gesehene zusammenzukratzen. Nach Mitternacht wurde sogar das Seeing besser, die Strukturen deutlicher. Ich war so begeistert, dass ich gleich zu Papier und Stift griff, um eine Skizze anzufertigen.
Howdii