Als ich am 30. November von der Arbeit heim kam, bot sich mir ein toller Sternenhimmel. Also schnell noch etwas stärken, und dann raus, in die sternklare Nacht. Wirklich, für Mistelbach ein erstaunlich klarer Himmel, kein Dunst, auch das Seeing war recht gut. Um 23 Uhr baute ich mein 6" Mak auf. 

Für die Suche nach dem periodischen Komet Borrelly (1994l) hatte ich keine Aufsuchkarte, wusst aber so ungefähr wo ich suchen sollte, die Position war unweit von α Lyn. Zuerst nahm ich den 7x50 Feldstecher zur Hand, um mich in dem Himmelsfeld zu orientieren. Den Komet selbst sah ich nicht. Aber ich wusste nun, wie ich mit dem Teleskop hin finden sollte. Und ich traf zufällig gleich in's Schwarze. Da war der Komet schon im Okular. Vielleicht 8.5 mag hell, und recht klein (> 10'), leicht länglich, so meine ersten Eindrücke. Eine Verwechslung mit NGC 2683 ist ausgeschlossen, obwohl beide Objekte nahe beieinander am Himmelszelt. Ich habe auch die Galaxie aufgesucht, sie ist deutlich schwächer, und zeigt Kantenlage. Zudem konnte ich bei dem Komet binnen einer Stunde sehen, wie er sich zwischen den Sternen bewegte. 

Nun griff ich wieder zum Feldstecher, um ein paar Objekte "aufzuspießen": M45, die Hyaden, M42, M35, M31, M33, h und χ, M44, M36. M37 und M38.

M31 war auch freisichtig locker zu erwischen, und M33 deutlich im Feldstecher zu sehen. 

Im 6" Mak nahm ich mir erst den Orionnebel vor. Ohne Nebelfilter waren da schon schöne Strukturen zu sehen, selbst die "Hinterlandschaft" war indirekt da. M31 mit den Begleitgalaxien M32 und NGC 205 erinnerte an den Anblick beim ITT auf dem Dobratsch! Und sogar M33 war erstaunlich gut im Teleskop zu sehen. 

Um 0:15 Uhr machte ich Schluss, ich war doch schon recht müde, und der nächste Arbeitstag wartete auch.

Am 1. Dezember  war der Himmel weit schlechter. Gerade mal 4 mag im Zenitraum, gegen den Horizon stark abnehmend. Der Himmel war dadurch auch aufgehellt.

Ich stellte um etwa 23:15 Uhr das Teleskop auf. Mein Ziel war eigentlich in erster Linie der Komet Borrelly. Also ja, kein Zweifel mehr, gestern habe ich ihn definitiv erwischt, nun war dieses Nebelfleckchen etwa ein Grad weiter gewandert. Ich hätte ihn aber relativ leicht übersehen können, da er sich nun in einer Gruppe von schwachen Sternen aufhielt. Der Kopf des Kometen  erschien wie gestern ein wenig länglich.

Auf ein paar Objekte hielt ich noch routinemäßig drauf. M42 war nur ein schwacher Abklatsch von gestern. M35, M36, M37 und M38 waren durch die zenitnahe Position besser zu sehen.

Nach einer halben Stunde hatte ich wieder genug, so toll war der Himmel wirklich nicht, dass ich noch viel Lust gehabt hätte, weiter zu machen.

Howdii