Mak Justierung und Deepsky Beobachtung

1. 11. 1994, Mistelbach

Da ich mittlerweile wusste, dass mein Mak ein wenig die korrekte Kollimation verloren hatte, musste ich mal ran, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Man hat hier einen justierbaren Hauptspiegel, mit drei Paar Schrauben, jeweils Zug- und Druckschraube. Wobei man mit den Druckschrauben justiert, und die Zugschrauben kontern die Einstellung.

Es hat sich herausgestellt, dass man besser immer nur mit einem Schraubenpaar arbeitet. Und ich musste auch erst lernen, wie zu schrauben, damit es nicht schlechter sondern besser wurde. Dabei machte ich erst einmal alles schlechter, bis es langsam wieder besser wurde. So richtig hin kam ich nie. Man hat bald mal ein bissl Restwärme im Tubus, und das kann man einfach nicht ausjustieren. Versucht man es, wird es wieder schlechter. Es wollte nicht so recht gelingen, dass ich zufrieden gewesen wäre.

Dann blickte ich einmal bei Tag von hinten rein, ohne Zenitrpisma, ich hatte aber den Reduzieradapter auf 1.25" drin und konnte so versuchen, mein Auge möglichst in der Mitte zu halten. Da war es einfach, eine Dejustierung zu erkennen und so gelang es mir auch am ehesten, geometrisch möglichst gut wieder hin zu kommen. Ein Alzerl fehlte immer noch, wie sich am defokussierten Stern zeigte, aber was soll's. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass die Performance trotz leichter Dejustierung irgendwie speziell gelitten hätte. So beließ ich es mal.

Am 1. November ergab sich wieder eine klare Nacht. Typisch dunstiger 4 mag Herbsthimmel, auch das Seeing nicht gut. Dennoch, ich wollte sehen, ob ich die Justierung wenigstens soweit hinbekommen hätte, dass ich quasi normal beobachten könnte. 

M45 war recht hübsch zu sehen. Die blauen Höfe um die Sterne, sind das die Reflexionsnebel? Ich war skeptisch, es könnte einfach Streulicht sein.

M36, M37, M38 - M36 dabei am wenigsten eindrucksvoll, nur wenige Sterne. M37 toll, da tut sich auch was, und M38, da scheinen die Sterne entlang von Armen angeordnet zu sein.

NGC 1931 habe ich nicht gesehen oder nicht gefunden, da muss ich mal genauer ran.

NGC 2281, ein weiterer Sternhaufen im Fuhrmann, den ich zum erstenmal in Augenschein nahm. Schon im Sucher war der Haufen auffällig, im Teleskop  dann wenige Sterne, aber relativ hell.

M76, der kleine Hantelnebel, erschien tatsächlich recht klein, eine stärkere Einschnürung in der Mitte war erkennbar.

M42, M43, der Orionnbel, stand im aufgehellten Bereich über dem Stadtzentrum. Klarerweise war das nicht vegleichbar mit dem was ich schon unter dunklem Himmel gesehen hatte. Dennoch recht schön anzusehen.

h und χ Persei gefiel wie immer. Einfach ein wunderschönes Objekt

NGC 7000, den Nordamerikanebel, nahm ich mit dem 2" 40mm Okular, mit UHC Filter. Die Ränder konnte ich so abfahren, und die Golfregion war doch besser zu sehen als erhofft. Freilich passt der ganze Nebel nicht mehr ins Okular.

Also ja, die Performance des 6" Maks war auf gewohntem Niveau, das Spürchen was noch an Dejustierung da war, wirklich egal.

Howdii