Fleißig in den Weinbergen

7. 9. 1994, Schrattenberg

Wochenende, klarer Hinmmel. Wohin? Die Weinberge südlich von Schrattenberg, eine halbe Stunde Fahrzeit, ok. Um 22 Uhr MESZ kam ich an, ein Viertelstündchen später war mein 6" f/10 Mak schon aufgebaut. Der Himmel war typisch für diesen Standort, 5 mag im Zenitraum, horizontnah dunstig. Das Seeing war mittelprächtig. Es wehte ein leichter Wind. Ich hatte eine lange Liste mit, für mich neue Objekte, also war wiederum viel Suchen am Himmel angesagt.

M75, ein Kugelhaufen, zeigte sich im Sucher als "diffuser Stern". Im Teleskop sehr klein, mit einem hellen Zentrum, nicht auflösbar.

NGC 6818, ein planetarischer Nebel, ein grünliches Scheibchen, eine Ringgestalt war nicht zu erkennen

NGC 6822, Barnards Galaxie, ging bei bestem Willen nicht. M55 war auch zu tief, keine Chance im Dunst.

Die ersten Objekte brachten gleich etwas Anstrengung mit sich. Zwischendurch etwas zum Durchschnaufen. M52, schon im Sucher sichtbar, die vielen schwächeren Sterne im Haufen brauchen fast mehr Öffnung. Und NGC 7789, das war ein Leckerbissen. Gewaltig viele schwache Sterne, und es blieb ein nebeliger, nicht aufgelöster Hintergrund. Ein sehr beeindruckender Haufen.

Und wieder auf zu neuen Ufern. IC 1396, den Sternhaufen fand ich wohl, von dem Emissionsnebel war praktisch nichts wahrnehmbar. Dazu braucht es wohl ein wesentlich größeres Gesichtsfeld.

M30, ein relativ heller Kugelhaufen, war teilweise auflösbar.

NGC 6946, eine Galaxie, Spirale, face-on, zeigte sich als strukturloser Nebelfleck.

NGC 6939, ein interessanter Haufen. Nur wenige hellere Sterne, aber ein dichter, "sandiger" Hintergrund.

M34, ein heller Haufen, war im Teleskop nur mäßig eindrucksvoll.

NGC 1023, eine Galaxie, erschien als kleiner elliptischer Nebelfleck, schwach.

NGC 1245, ein Sternhaufen - es erschien ein "nebeliger" Hintergrund, aus dem einige Sterne herausstachen.

NGC 1528, ein relativ heller Haufen, schon im Sucher zu sehen, recht hübsch.

NGC 1491, ein Emissionsnebel, war bei 50x bzw. 70x mit UHC Filter recht gut erkennbar, darin ein schwaches Sternderl. Ohne Filter war der Nebel indirekt auch noch zu sehen, der Stern deutlicher.

M74, eine Galaxie in Draufsicht. Ein runder Nebelfleck mit einer helleren, diffusen Verdichtung, insgesamt recht schwach.

M77, ebenfalls eine Galaxie in Draufsicht, zeigte im Teleskop ein helles Zentrum umgeben von einem schwachen Nebel.

NGC 253, die Sculptor Galaxie, war durch den Dunst gerade noch zu finden. Dieses Objekt zeigte sich als länglicher Nebelfleck.

Ich hätte noch NGC 247 (Galaxie) und NGC 288 (Kugelhaufen) auf der Liste gehabt, beide fielen dem dunstigen Himmel zum Opfer.

Mein Pulver war ziemlich verschossen. Den Komet Nakamura-Nishomura-Machholz (1994m) wollte ich noch sehen. Ich fand ihn nahe ξ Aqr, gerade noch erkennbar, schon sehr schwach.

Zum Abspann gab es nocch M27 und M57. Es war gegen Ende (1:45 MESZ)  meiner Beobachtungszeit dunstiger geworden, der Wind hatte sich gelegt. Zeit, die Heimfahrt anzutreten.

Meine Messier-Katalog Erkundung - was fehlt noch: M54, M55, M79, M83, M93 - allesamt sehr südlich gelegene Objekte, die dem Dunst leicht zum Opfer fallen können. Dazu bräuchte ich schon mal weit bessere Bedingungen.

Howdii