Mein 6" Mak und ein 12" LX200

4. 7. 1994, Sieggraben

Das Wochenende vorbei, und gleich wieder ein "Einsatz". Ein Treffen auf dem Brentenriegel war angesagt, Erich Weber und Klaus Jandl sollten ihr neues Meade 12" LX200 mitbringen. Da war ich gleich angetan. Es ging direkt von der Firma zum Beobachtungsplatz, Teleskop und Zubehör war alles im Auto, eingeladen hatte ich ja schon bevor ich zur Firma aufbrach.. 

Um 22 Uhr MESZ war ich dort, auch die Kollegen schon da. Zeit genug, um die Gerätschaft aufzubauen, und die Nacht zu erwarten. Der Himmel zeigte sich keineswegs schlecht, aber ja, sicher habe ich auch schon bessere Bedingungen hier erlebt.

Obwohl wir nun ein Teleskop mit doppelt soviel Öffnung da stehen hatten, war ich erpicht, meine Liste abzuarbeiten und die Objekte vor allem in meinem 6" f/10 Mak zu sehen. Aber freilich wollte ich auch im 12" ein paar Dinge sehen.

Noch in der zu Ende gehenden Dämmerung hatte ich M27 schon im Okular. Mit UHC Filter gar nicht übel, sogar die "Ohren" waren indirekt auszunehmen. 

M13 zeigte sich bei 300x schön aufgelöst.

M8: Wie schon erlebt, sah ich im 6" Mak mit dem UHC Filter den Sternhaufen gut, auch Nebel, mit dem OIII Filter aber mehr vom Nebel, weniger vom Sternhaufen. Ein Blick durchs 12" LX200 - freilich ein helleres Bild, Neuigkeiten waren für mich nicht evident.

M20: Im 6" Mak wie gehabt, ein "Rüssel" wirklich sichtbar, hingegen war im 12" LX200 die Dreiteilung gut erkennbar.

M17: Im 12" LX200 war das Bild heller, etwas mehr von den Strukturen, aber nicht überwältigend mehr gegen den Anlick im meinem 6" Mak.

M16 habe ich nur im 12" LX200 gesehen, aber keine Neuiggkeiten gegenüber dem, was ich unlängst in meinem 6" Mak gesehen hatte.

NGC 6960 / 6992: Im 12" LX200 heller und freilich deutlicher zu sehen. Ich war aber durchaus auch zufrieden mit dem was mein 6" Mak zeigte. Wobei der UHC Filter mehr Helligkeit vom Objekt übrig ließ, es war also insgesamt besser mit dem UHC Filter zu sehen. Ich versuchte mich auch ohne Nebelfilter. Dabei war der "Feuervogel" NGC 6960 fast nicht zu sehen, dafür der Bogen östlich davon, NGC 6992 fast strukturreicher.

M51: Im 12" LX200 war auch um das "Anhängsel" (NGC 5195) herum ein heller Saum zu sehen, die Spiralarme deutlich. Meinem 6" Mak fehlte hier deutlich Licht. Die Spiralarme von M51 schon sichtbar, aber eben nur gerade so.

Ich hatte auch kurz M101 im Visier, weil ich erst statt zu M51 in die falsche Richtung gefahren bin. Und M31 stand zu tief, gab da wie dort nichts her. Nun ging es an die Planeten.

Das Seeing war nicht wirklich toll, so war im 12" LX200 an Jupiter nicht mehr zu erkennen als im 6" Mak. Saturn stand zu tief, zu viele Turbulenzen verdarben das Bild. Uranus zeigte ein winziges grünliches Scheibchen. Neptun erschien wie ein etwas zu dickes, bläuliches Sternchen.

Der Doppelstern ε Lyrae ließ sich auch im 12" LX200 knacken, no na. Dafür scheiterten beide Teleskope an π Aql (6.2 mag und 6.9 mag, 1.4").

NGC 7000 packte ich wieder mit dem 8x50 Sucher meines 6" Maks plus OIII Filter, das zeigte ich so auch den Kollegen.

Als Abschluss nahm ich noch h und χ Persei ins 2" 40mm Okular.

Es war nun schon 2 Uhr MESZ geworden, Zeit, nach Hause zu fahren. Es wartete schließlich auch der nächste Arbeitstag auf mich.

Howdii