Auf der Suche nach besseren Beobachtungsplätzen als es mein Garten in Mistelbach ist, war ich ja einmal in den Weinbergen südlich von Schrattenberg. Dort hatte ich eine Stelle gefunden, wo ich einen brauchbar guten Rundumblick hatte, und auch Auto sowie Teleskop etwas abseits des Weges aufbauen konnte. Sollte also doch wider Erwarten noch ein Fahrzeug da durch wollen, wäre es kein Problem.
Diesen Beobachtungsplatz wollte ich nun einmal zwecks einer Beobachtung in der Nacht aufsuchen, um zu sehen, was der Himmel dort hergibt. Um 22 Uhr MESZ brach ich von daheim auf, nach etwa einer halben Stunde war ich am Beobachtungsort. Zu hell noch, um irgendetwas zu sagen, daher baute ich erst einmal mein Teleskop auf, das 6" f/10 Mak auf der Vixen SP-DX, diese wiederum auf dem Baader Hartholzstativ.
Mit Einbruch der Dunkelheit war die Lage nun sondierbar. Ein dunstiger Himmel, vor allem gegen den Horizont zu. Im Zenitraum kam ich indirekt auf 5 mag. Direkt im Süden war der Himmel weitgehend dunkel, "Lichtschwammerl" gab es im Osten, im Norden, im Westen und Südwesten - Wien liegt in dieser Richtung. Die Nacht wurde erst feucht, später kam heftiger Wind auf. Nicht gerade sehr gedeihliche Bedingungen.
Meine ersten Ziele waren Kugelsternhaufen. Wie sich bei der Beobachtung herausstellen sollte, das Seeing war nicht gut.
M10, und M12 erschienen "grießlig".
M14 war schon im 8x50 Sucher auszunehmen, blieb aber im Teleskop ein unaufgelöster Nebel.
M9 und M107, beide hatte ich erstmals im Visier, sie erschienen nebelig, nicht aufgelöst.
M92, wesentlich kleiner als M13, "grießlig", war aber schon relativ hell im Sucher zu sehen.
M56, im Sucher schwach zu sehen, im Teleskop nicht aufgelöst.
Weiter mit gemischter Kost, aber für mich neue Objekte!
NGC 6826, der blinkende planetarische Nebel. Bei 150x konnte ich den Zentralstern blickweise sehen, vielleicht hätte ich noch stärker vergrößern sollen?
NGC 6210, ein grünliches Scheibchen, bei 150x beobachtet.
NGC 5907, eine sehr lichtschwache Galaxie, schöne Kantenlage.
M102, ein elliptischer "Nebel" (Galaxie), meine Schwester sagt zu so etwas "Reiskörndl".
NGC 6543, schien bei 50x deutlich erkennbar, bei 200x grüne Ellipse, relativ hell.
NGC 6503, eine sehr lichtschwache Galaxie, länglich.
Zum Drüberstreuen noch M13 und M57, bereits "alte Bekannte".
Und als Abschluss Komet Takamizawa-Levy (1994f). Den Komet fand ich auf etwa der Linie β UMi zu α Dra, näher bei letzterem, etwa auf einem Drittel der Strecke. Der Komet war etwa 8.5 mag hell, etwas länglich, und, war da so etwas wie ein schwacher Schweifansatz?
Der Komet Mc-Naught-Russel (1993v) wäre nur etwa 1° daneben gewesen, ich habe ihn aber nicht gesehen. Entweder gar nicht gefunden, oder übersehen, 10.6 mag an Helligkeit klingt eigentlich nicht schwierig.
Mittlerweile war es 2 Uhr MESZ geworden, ich packte meine Sachen ein, und fuhr nach Hause.
Howdii