Merkur, Doppelsterne, Komet Takamizawa-Levy (1994f), und Deepsky

1. 6. 1994, Mistelbach

Ein wolkenloser Himmel in der Abendämmerung. Ich schnappte meinen 7x50 Feldstecher und ging auf Merkur Jagd. Um 21:10 MESZ hob ich das Fernglas, und hatte Merkur auf Anhieb im Feld. Bis gegen 22 Uhr beobachtete ich weiter, zuletzt verschwand Merkur im Geäst einer Birke in der Nachbarschaft.

Die Nacht senkte sich langsam herein. Der Himmel präsentierte sich nicht sehr dunkel. Die Sterne im Kasten des Kleinen Wagens - da reichte es gerade mal bis 4 mag. Ich baute mein 6" f/10 Mak um etwa 22:30 Uhr auf. Erst standen einige Doppelsterne auf dem Programm. Das Seeing zeigte sich dabei von seiner guten Seite, es gab nur fallweise geringe Turbulenzen. 

π Boo: 4.9 mag und 5.8 mag, 5.5" Abstand. Als Doppelstern schon bei 50x erkennbar, bei 70x locker getrennt.

ζ Boo: 4.5 mag und 4.6 mag, 1" - kein Erfolg.

η Boo: 2.5 mag und 4.9 mag, 2.8" - ebenfalls nicht getrennt.

ξ Boo: 4.7 mag und 7 mag, 7" - bei 70x schön zu sehen.

κ Boo: 4.5 mag und 6.7 mag, 13.6" - bei 50x geknackt.

ι Boo: 4.8 mag und 7.7 mag, 38.5" - bei 50x.

39 Boo: 6.2 mag und 6.8 mag, 2.8" - bei 100x schon doppelt, bei 150x deutlicher.

44 Boo: 5.1 mag und ca. 7 mag, rund 1.9" - bei 150x als Doppelstern zu erkennen, bei 200x besser.

μ Boo: Dreifach Sternsystem mit 4.3 mag und 7 mag bei 108" und noch eine 7.6 mag Komponente mit 2.3" Abstand - die 108" waren schon im 8x50 Sucher deutlich getrennt zu sehen, die engen Komponenten konnte ich bei 100x knacken, 150x war aber die bessere Vergrößerung.

Auch der Komet Takamizawa-Levy (1994f) stand auf meiner Wunschliste. Ich fand den Komet im Sternbild Drache, nahe an der Grenze zum Kleinen Wagen. Er stand fast in der Mitte der Linie von η UMi zu ζ Dra. ein diffuses, leicht längliches Objekt, etwa 8.5 mag hell.

Noch hatte ich nicht genug, es ging mit einigen Deepsky Objekten weiter.

M10: Bei 150x erschien dieses Objekt als "grießliger" Fleck, im Zentrum sehr kompakt.

M12: Selbe Vergrößerung, dieser Kugelhaufen war deutlich besser aufzulösen als M10.

M14: meine erste Sichtung überhaupt! Ich konnte aber nur einen nebeligen Fleck ausnehmen, unaufgelöst.

IC 4665: Ebenfalls meine erste Beobachtung dieses Sternhaufens. Im 8x50 Sucher zeigte sich das Objekt schon aufgelöst, sehr beeindruckend war das nicht.

Zuletzt nahm ich den Stern Arktur ins Visier. Perfekt fokussiert zeigten sich auch die Beugungsringe um den Stern fast perfekt, nur hin und wieder gab es leichte Deformationen duch Luftschlieren.

Um etwa 1 Uhr MESZ war dann aber Schluss.

 Howdii