Merkur 5, Venus, und Mond

15. bis 30. 5. 1994, Mistelbach

Frühling ist die Zeit für Merkur Jäger. Ich hatte mittlerweilen auch meinen Vater schon angesteckt. Immerhin, so ganz einfach ist der sonneninnnerste Planet meist doch nicht zu beobachten. Ich kann mich dran erinnern, lange daran gescheitert zu sein. Nun zu den einzelnen Beobachtungen.

 

15. Mai: Sehr klarer Dämmerungshimmel, die Restwolken lösten sich auf. Um rund 20 Uhr (MEZ) konnte mein Vater Merkur im 8x30 Fernglas erspähen. Ich kam etwa zehn Minuten später dazu, und da war Merkur schon mit freiem Auge erkennbar. Merkur stand zu dieser Zeit noch 10° über dem Horizont, rund -1.0 mag hell. Dazu Venus als strahlendnen Abendstern, mit -4 mag,und der fünf Tage alte zunehmende Mond - der nicht beleuchte Teil im aschfahlen Licht. Speziell im 7x50 Fernglas gab der Mond einen netten Anblick her. Insgesamt eine tolle Abendstimmung, mit diesen Glanzpunkten am Himmel.

 

Am 22. Mai gab es Sichtbehinderung durch Cirren. Dennoch, um etwa 20 Uhr (MEZ) konnte ich Merkur im 7x50 Fernglas noch relativ hoch am Himmel entdecken. Deutlich höher, und näher an Venus, als letztes mal. Merkur ist mit -0.1 mag schwächer geworden, und war nur blickweise freisichtig zu erhaschen, schwierig. Merkur stand ca. 3.5° südlich von β Tauri. Diesen Stern konnte ich später auch im 7x50 Fernglas sehen. 

Ich stellte noch kurz mein 6" f/10 Mak auf. Da wir nur mehr vier Tage vor Vollmond waren, lag nahe, den Mond selbst (bis 150x) und Jupiter (bei 100x) zu beobachten. Für Jupiter war das Instrument noch nicht genug austempertiert. Ich hatte aber keinen Spaß, noch länger zu warten, das Seeing war auch nicht so toll.

 

25. Mai: Die Wolken gaben nur kurz einen Blick auf den Westhorizont frei. Um 20 Uhr (MEZ) konnte ich Mekur mit dem 7x50 Glas rasch finden. Mit freiem Auge keine Chance, der Himmel noch zu hell. Und nur zehn Minuten  später machten die Wolken wieder dicht.

 

Am 29. Mai stand ich gemeinsam mit meinem Vater draußen. Wir hielten um etwa 20:05 Uhr (MEZ) mit den Ferngläsern auf den Westhimmel. Wer würde Merkur zuerst einfangen. Mein Vater war eine Sekunde schneller. Gegen 20:30 Uhr (MEZ) war der 0.8 mag helle Merkur schon blickweise mit freiem Auge zu erkennen. weitere zehn Minuten dann sicher auszunehmen. Da hat ihn auch mein Vater freisichtig erwischt. Und nur weitere fünf Minuten später wurde Merkur von einer Wolkenbank "gefressen".

30. Mai: Den ganzen Tag über war es bewölkt Um 20:10 Uhr (MEZ) gaben die Wolken den Blick auf Merkur frei. Erst im 7x50 Fernglas, später auch noch freisichtig. Es bahnte sich eine klare Nacht an. Der Himmel war noch etwas hell, die Dämmerung noch nicht zu Ende. Immerhin, im Süden, bis zum Horizont hinunter Sterne. Nicht so schlecht. Ich angelte mit dem 7x50 ein paar Objekte. M10, M12, M5 und M13 sowieso, M14 war unsicher.

 

Howdii