Der 7. Mai brachte wieder eine sehr klare Nacht. Der Himmel ähnlich gut wie am 2. und 3. Mai, mit Sternen bis zum Horizont. Also nichts wie hinaus, Fernrohr aufstellen und los!

Ich begann um 21 Uhr (MEZ). Hatte mein 6" f/10 Mak auf den Komet McNaught-Russell (1993v) ausgerichtet. Der Komet stand mittlerweile an der Grenze vom Sternbild Giraffe zum Drachen, und nur rund 7° von M81/M82 weit entfernt. Im Okular zeigte sich der Komet erneut schwächer, etwa 8.8 mag, und auch kleiner im Durchmeser. Man merkte auch, er wird langsamer in der Bewegung am Sternenhimmel. 

Weil schon in diesem Himmelsgebiet, hielt ich auch auf M81 und M82 drauf, vor allem auf der Suche nach den beiden Begleitgalaxien NGC 3077 und NGC 2976. Beide gefunden, und NGC 2976 zum ersten mal überhaupt!

Nun wieder zu tieferen Gefielden am Himmel. Südliche Region der Jungfrau, NGC 4697. Auch Neuland. Klein, länglich, unspektakulär.

NGC 4361, ein planetarischer Nebel im Sternbild Corvus, schwach, viel war da nicht erkennbar.

M53, Kugelhaufen in Coma Berenices, war bei 150x teilweise aufzulösen.

Wieder zurück in höheren Breiten, Jagdhunde. Alles unergründet hier, bislang.

NGC 4490, eine Galaxie, erschien leicht länglich.

NGC 4449 etwas heller als letzere.

M106 deutlich heller, leicht länglich.

NGC 4244 lichtschwach, Kantenlage.

M94 zeigte einen hellen Kern.

M63, oval, mit deutlichem Kern.

M109, schwach

M97, der Eulennebel, relativ groß, von den "Augen" habe ich nichts gesehen.

M108, klein, länglich, schwach.

M40, ein "Doppelstern", ha? Was soll daran "nebelig" sein? Nun ja, wer kennt schon die Geschichte dazu, wie dieses Ding in den Messier Katalog kam.

M101, relativ groß, der Kern und rundherum Nebel, und wenn mich nichts beißt, dann habe ich ein paar Lichtknoten wahrgenommen.

NGC 3184, schwach.

NGC 2841, leicht länglich, hellerer Kern.

NGC 2683, schwach, Kantenlage.

Und nun ein neuer Komet, Takamizawa-Levy (1994f). Ich hatte eine Aufsuchkarte, und ging an die Arbeit. Den Komet fand ich knapp unterhalb der Linie 52 Cygni zu ζ Cygni. Ähnlich wie McNaught-Russel schwach, und klein im Durchmesser. Erwischt hatte ich den Burschen um 0:30 Uhr (MEZ). Der Schwan halbhoch am aufgehellten Osthimmel. Die Suche war daher nicht ganz so einfach. Immerhin, während McNaught-Russel geht, soll Takamizawa-Levy kommen, und noch heller werden.

Eine arbeitsreiche Beobachtungsnacht war damit wieder für mich vorbei. Beim systematischen Durchackern des Karkoschka Himmelsatlas bin ich in diesen klaren Mai Nächten ein gutes Stück vorangekommen. Vor allem da, wo es vor Galaxien nur so wimmelt.

 

Die Nacht des 8. Mai war nicht mehr so gut. Der Himmel aufgehellt, sicher, für die gewohnten Verhälnisse immer noch gut. Ich war wieder draußen, erwartete Besuch. Ein neugieriger Nachbar hatte sich angekündigt. 

Um 21 Uhr (MEZ) war ich noch allein, und angelte schnell nach dem Komet McNaught-Russel (1993v). Um zu sehen, der Komet wird schon recht schwach. Der wird mir bald entschwinden, das ist absehbar. Zum Herzeigen ist das keine Sache.

Mein Gastbeobachter bekam gleich Jupiter zu sehen. Das Seeing gar nicht so übel. Etwas mehr Details. Io knapp vor der Bedeckung durch den Planeten, die drei anderen Monde in einer Konstellation, die einem Henkel glich.

Als Vorführobjekte gab es dann: M3, M13, M57, Albireo, M81 und M82.

Um 23 Uhr (MEZ) war ich wieder allein, wollte nochmals den Komet McNaught-Russel (1993v) sehen. Binnen fünf Minuten wollte er nicht ins Okular, ich habe dann aufgegeben, war schon zu müde.

Howdii