Galaxien Tour und Komet McNaught-Russel (1993v)

1. 5. und 2. 5. 1994, Mistelbach

Die Front war durchgezogen, und am 1. Mai bahnte sich wieder eine klare Nacht an. Ich war angefixt, den Virgo Haufen mal anzugehen. Erstmals! Der Himmel war nicht ganz so toll, dunstig, aufgehellter Himmel, 4.5 mag etwa. Zu Beginn war es stark windig, gegen 22 Uhr (MEZ) legte sich der Wind. Immer wieder zogen Wolken durch, einmal war sogar für etwa 15 bis 20 Minuten Pause. Ich startete mein Unterfangen um 20:30 Uhr (MEZ). Als Teleskop diente mein 6" f/10 Mak auf der Vixen SP-DX Montierung. Im Einsatz die Baader Eudiascopic Okulare. Meist hatte ich eine Vergrößerung von 50x. 

Ein erster Blick galt dem Komet McNaugt-Russel (1993v). Den Burschen hatte ich schnell im Okular eingefangen, praktisch auf Anhieb getroffen. Der Komet wirkte schon sehr schwach, vielleicht 8.5 mag. Diesesmal konnte ich allerdings wieder eine geringfügige zentrale Verdichtung erkennen.

Wo, wo fangen wir an, bei welchem Zipfel des Virgo Haufens? Ich dachte, da unten, bei NGC 4526 habe ich ja schon zwecks der Supernova 1994D rumgestochert, dann geht es mal dort los. Vieles war für mich Neuland, wo ich meine Nase noch nie rein gesteckt hatte.

M61 war mein erstes Ziel, ein sehr schwaches Nebelfleckerl.

M49 erschien relativ hell.

NGC 4526 dagegen wieder schwach.

NGC 4762 präsentierte sich länglich, äußerst schwach.

M60 war halbwegs gut zu sehen.

M59 mit M60 im Bildfeld, schwächer als letztere Galaxie.

M58 erschien auch schwach.

Nach M89 habe ich etwas länger gesucht, letztlich doch im Okular. Ein schwaches Nebelfleckerl.

M90 war wieder rascher gefunden. Ein schwaches Ding im Okular.

M91 äußerst schwach.

M88 etwas deutlicher.

Nächste Nummer wäre M87 gewesen, doch es zogen erneut Wolken auf, die mich zum Aufgeben bewogen, um 23 Uhr (MEZ).

 

2. Mai, erneut eine klare Nacht. Himmel frisch ausgeputzt. Tagsüber war es bedeckt, es klarte erst nach Sonnenuntergang auf. Dann präsentierte sich ein äußerst klarer Himmel, mit Sternen bis tief zum Horizont hinunter! Mit 6° C war es nicht arg kalt, die Luft war trocken. Ideale Bedingungen, um meine Galaxien Tour fortzusetzen! Beginn war um 21 Uhr (MEZ). Eines vorweg: Für den Komet war heute keine Zeit...

Alsdann, M87, diese Galaxie war mir gestern nicht mehr vergönnt. Im Okular rund, relativ hell.

M86 und M84 hatte ich beide im Okular, diffuse Flecken. Ich fuhr mal entlang, wo die Markarjansche Galaxienkette sein soll. Der Himmel kam mir fleckig vor, aber ich konnte nichst konkret ausnehmen.

NGC 4216, eine Galaxie in Kantenlage, recht schwach.

M99 erschien diffus, fast rund.

M98 deutlich länglich und größer in der Ausdehnung als M99.

M100, ein größerer Patzen, etwas heller.

Nun weiter im Sternbild Coma Berenices.

NGC 4725, praktisch nur der Kern sichtbar.

NGC 4565: Kantenlage erkennbar.

NGC 4494 erschien rund.

NGC 4559 dann länglich.

Und über die Sternbildgrenze in die Jagdhunde (Canes Venatici).

NGC 4631, Kantenlage, auch NGC 4656. Beide Galaxien recht groß, beeindruckend!

Szenenwechsel, and er Grenze von Virgo und Corvus: M104. Die Sombrero Gestalt recht deutlich wahrnehmbar, andeutungsweise das Staubband!

M68, ein Kugelsternhaufen, noch tiefer, im Sternbild Hydra. Zu tief, dieses Objekt musste ich zwischen den Ästen der hinter dem Garten stehenden Bäume rausfischen. Auflösen konnte ich den Haufen nicht, zu tief, und die Luft hier unten einfach zu unruhig. Sonst hatte ich wenig davon bemerkt.

Langsam zum Abspann...

M3 und M13 waren fesch, wirklich schön zu sehen.

Auch der Kugelhaufen M5 gefiel mir, die unregelmäßige Form fiel auf.

Ein Blick auf M57, bei 100x schön, mit oder auch ohne UHC Filter.

Und Jupiter! Mit den Eudiascopischen Okularen hatte ich auch einen Grünfilter erstanden. Den wollte ich nun an Jupiter testen. Ja, besser noch als mit UHC Filter! 

Um 23:10 Uhr (MEZ) machte ich zufrieden Schluss. Was für einen Nacht! So einen Himmel könnt's immer haben, da hätte ich nichts dagegen. Mit Sternen in den Augen, quasi, überglücklich schmiss ich mich in die Heia.

Howdii