Am 12. April bot sich eine Gelegenheit, wiederum den Kometen und die Supernovae zu beobachten. Ich war von 20:30 Uhr (MEZ) bis 22:15 Uhr (MEZ) mit meinem 6" f/10 Mak im Garten. Es war kalt, windig, und immer wieder beeinträchtigten schnell ziehende Wolken die Sicht. Dazwischen gab es auch klare Phasen, aber nur kurz. Insgesamt keine so tollen Bedingungen, 4.5 mag Himmel, Seeing total unruhig.
Den Komet McNaught-Russel (1993v) ging ich als erstes an. Die Suche gestaltete sich schwierig, da immer wieder mal eine Wolke dazwischen kam. Den Komet fand ich etwas südlich der Linie Capella - β Aurigae, nahe bei Capella. Im Sucher war der Komet nur sehr schwach zu sehen, im 7x50 Feldstecher konnte ich den Komet nicht mehr orten. Im Teleskop erschien es, als wenn die Hellkgiet des Kometen gesunken wäre, etwa 7 mag.
Die Supernova 1994I in M51, hatte ich blickweise bei 150x, besser bei 200x. Sie dürfte etwas schwächer geworden sein.
Bei der Supernova 1994D in NGC 4526 hatte ich mit durchziehenden Wolken zu kämpfen. Bei 150x war die Supernova sehr unsicher, bei 200x blickweise zu erhaschen. Auch diese Supernova dürfte schwächer geworden sein. Also wenn die noch schwächer wird, ist sie meinem Bereich bald entschwunden.
Ich hielt noch auf M94 drauf, zum ersten mal, diese Galaxie ist ja auch nicht so weit von NGC 4526 weg. M94 war nur ein diffuses Fleckerl.
Jupiter, da hatte ich einen Tipp aufgeschnappt, dass der Kontrast angeblich mit UHC Filter besser sei. Dann versuchen wir doch gleich mal. Ja, schon besserer Kontrast als ohne Filter, was man unter diesen Bedingungen sagen kann, Jupiter stand noch tief, es gab starke Turbulenzen bei 150x.
Insgesamt keine erbauliche Beobachtung, kalt, windig, immer wieder Wolken, die einem die Arbeit erschweren und alles in die Länge ziehen.
Die nächste Chance zu einer Himmelsbeobachtung hatte ich am 20. April. Nur ein 3 mag Himmel, aufgehellt vom Mond, ein Tag nach dem ersten Viertel. Das Seeing war zudem unruhig. Also ja, man schaut, was geht. Mein Einsatz dauerte von 21:00 bis 22:45 Uhr (MEZ).
Den Komet McNaught-Russel (1993v) konnte ich im 8x50 Sucher des Teleskops nicht mehr sehen, also war es ein Herantasten nach Aufsuchkarte und ein bisserl Herumstochern. Die Position war etwa 1° nordwestlich des Sterns 2 Lyncis. Durch die Himmelsaufhellung war vom Komet praktisch nur der Kern und ein Hauch von Koma zu sehen. Naja, heller ist er auch nicht geworden.
Mit der Supernova 1994I hatte ich kein Glück mehr. Bei 150x wollte da kein Sterndl aufblitzen, bei 200x sah ich von M51 gar nichts mehr.
M3, 6.5 mag Gesamthelligkeit, das war verglichen mit dem Komet verdammt hell. Bei 150x konnte ich den Kugelhaufen teilweise auflösen, besser war es dann bei 200x.
Jupiter, nein, heute nicht, bei 50x schon zu unruhig im Okular.
Wenn er schon da ist, der Mond: Bei 50x fand ich am Terminator interessante Formationen, bei 150x wabelte das Bild, dass man seekrank davon werden könnte.
Am 21. April gab es eine klare Nacht, also wolkenfrei. Freilich, Mondlicht, kein besserer Himmel, ein wenig dunstig, feucht, dafür war das Seeing war besser. Ich begann um 20:30 Uhr (MEZ).
Gleich auf die Suche nach dem Komet McNaught-Russel (1993v): Gefunden unweit 2 Lyncis, an der Grenze vom Sternbild Luchs zur Giraffe. Durch die Himmelsaufhellung war der Komet in meinem 6" f/10 Mak nur sehr schwierig zu sehen, am ehesten, wenn ich das Teleskop etwas bewegt habe. Vermutlich war auch die Helligkeit weiter gesunken.
Lange Suche nach dem Komet, M3 hatte ich dafür sehr rasch im Okular.
Jupiter stand noch sehr tief, mehr als die zwei Hauptbänder war nicht zu erkennen, da half auch der UHC Filter nicht weiter.
Mond: Durch die ruhigere Luft hatte ich bei 50x ein messerscharfes Bild. Die Details am Terminator entlang waren interessant. UHC Filter half aber auch beim Mond, vor allem durch weniger Blendung hatte ich mehr von der Beobachtung.
Einige Doppelsterne. π Bootis: 4.9 mag und 5.5 mag, 5.5" Distanz. Bei 70x getrennt. Bei 150x lustigerweise schwieriger, doch auch Seeing. ε Bootis: 2.5 mag und 4.9 mag, 2.8" Distanz. Bei 150x unsicher.
Auf M13 hielt ich noch drauf. Der Herkules noch recht tief im Osten, und ich sah gar nichts von den Sternen des Herkules Vierecks, aber M13 hatte ich eindeutig im 8x50 Sucher des Teleskops. Bei 150x aufgelöst. Mmm! Da warte ich noch auf dunklen Himmel, und ruhige Luft, vor allem, wenn M13 hoch am Himmel steht! Genug, es war 22 Uhr (MEZ), und Zeit, aufzuhören.
Howdii