Komet McNaught-Russel (1993v), SN 1994I, und SN 1994D

5. 4. und 7. 4. 1994, Mistelbach

In der sci.astro Newsgroup bin ich auf zwei Supernova Meldungen gestoßen. Eine, die SN 1994I in M51, und die zweite, SN 1994D in NGC 4526. Beide in einem Helligkeitsbereich, den ich mit meinem 6" f/10 Mak packen könnte.

Am 5. April hatte ich erste Gelegenheit, an die Suche zu gehen. Ich begann um 20:45 Uhr (MEZ). Es ware ein matter Himmel, erst noch 4 mag, später nur mehr 3.5 bis 3 mag. Dafür war das Seeing relativ gut, und keine Tauprobleme.

Aber zuerst noch ein Blick auf den Komet McNaught-Russel (1993v). Im 7x50 Felstecher nicht eindeutig, im 8x50 Sucher doch. Im Teleskop ein unveränderter Anblick, Helligkeit um die 6.5 mag. Der Komet ist recht flott unterwegs, hat das Sternbild Stier schon durchquert und steht fast schon im Fuhrmann.

Zur Supernova 1994I in M51. Die Angaben zur Position der Supernova in sci.astro waren uneinheitlich. Irgendwas östlich und irgendwas südlich des Kerns, ein paar Bogensekunden. Ich war gespannt, ob ich etwas sehen würde. Also mal drauf bei 200x. Da war nur mehr der Kern von M51 zu sehen, bzw auch der von NGC 5159. Ich wurde fündig, da war ein schwaches Sterndl, mehr östlich als südlich, knapp am Kerngebiet dran. Ha, das könnte hinkommen! Bei 50x. mit dem Celestron Ultima 30 mm Okular, waren andeutingsweise Spiralarme von M51 erkennbar. Also leicht war das, was ich da aufgegabelt hatte, nicht zu sehen. Etwa 13 mag, kann hinkommen. Bei 150x war dieses Sterndl auch noch schwach, aber doch sicher erkennbar.

Die zweite Supernova, 1994D? Spica z. B. war nur schwach erkennbar in der trüben Suppe. Drüber, dort wo NGC 4526 steht, war es besser. Die Galaxie ist leicht zu finden, steht recht markant zwischen zwei 7 mag Sternen. Von der Galaxie selbst sah ich ja auch nur den Kern. Bei 150x war dann indirekt knapp dran ein Punkterl. Die Helligkeit war mit 12 mag etwa angegeben. Könnte passen. Auch hier fündig geworden? Man ist nicht sicher, ohne Aufsuchkarte. Aber vielleicht geben weitere Beobachtungen Aufschluss. Generell, wir schauen aus der Scheibe der Galaxie hinaus in die Tiefen des Universums. Da ist die Sterndichte nicht so hoch wie im Band der Milchstraße. Und dass nun just ein Feldstern dieser Helligkeit so knapp am Kern der Galaxie picken würde, und zur Verwechslung führen würde, scheint auch nicht ganz wahrscheinlich. 

Weil der Himmel schlechter geworden war, hatte ich keine Lust auf weitere Beobachtungen. Um 22:30 Uhr (MEZ) machte ich Schluss.

 

Die Nacht des 7. April brachte keinen besseren Himmel, auch nur 4 mag, und nach etwa einer halben Stunde zogen Wolken auf. Jedenfalls war es zu Beginn um 21 Uhr (MEZ) noch wolkenfrei.

Ich wollte gleich mal sehen, wo "mein" Kometerl ist. McNaught.Russel (1993v) stand schon im Fuhrmann Fünfeck, knapp oberhalb der Verbindungslinie β Tauri und ι Aurigae, näher bei letzterem Stern. Im 7x50 Feldstecher war der Komet halbwegs gut zu sehen, im 8x50 Sucher des Teleskops klar. Im Teleskop dann unverändertes Aussehen. Keine Neuigkeiten also, bis auf die neue Position am Himmel.

Was die SN 1994I betrifft, ich fand mein "Sterndl" wieder dort, wo ich es gesehen hatte, und die Helligkeit war etwa bei 13 mag, also unverändert. Bei 150x war die Supernova blickweise zu erhaschen, bei 200x sicher.

Noch während ich diese Supernova beobachtet, zogen wie erwähnt Wolken herein. Ich konnte zwar die Galxie NGC 4526 in Wolkenlücken aufspüren, doch auf die Supernova konnte ich nicht mehr sehen. Aus, und zu. Decke drüber. Obwohl ich die Nachführung in Betrieb hatte, und das Teleskop auf der Galaxie drauf war. Leider, keine Chance. Es war somit eine kurze Beobachtung, grad mal eine Stunde.

Howdii