5. Februar
Klare Nacht? Ein Blick aus dem Fenster um etwa 21:30 Uhr. Mja. Ich schnappte den 7x50 Feldstecher, und stocherte tief am Südhimmel herum. M47, M46 und M50, diese Gegend habe ich kurz ausgekundschaftet. Der Reiz war da, das Teleskop, mein 6" f/10 Mak, raus zu stellen, und diese Objekte im Teleskop zu sehen.
Um 22 Uhr fand ich einen müden 3.5 mag Himmel vor, und unruhiges Seeing. Anfangs war es noch windig, nach stürmischem Wind untertags. Später legte sich der Wind. mit +5° C war es mild, und zu meiner Freude blieb die Ausrüstung trocken.
M47, erste Sichtung im Teleskop: Schade, doch schon im aufgehellten Himmelsbereich. Ich fand eine Handvoll hellere Sterne, locker verstreut.
M46, auch hier meine erste Beobachtung: schwächere Sterne als M47, mehr Sterne. Den planetarischen Nebel NGC 2438 habe ich in dem Haufen nicht gesehen.
Auf der Suche nach M50 habe ich mich verfranzt. Da wo ich gelandet bin, waren nur ein paar hellere Sterne locker verstreut. Nah, das ist er sicher nicht.
M44, Presaepe, schon im 8x50 Sucher fesch, im 40 mm Weitwinkel Okular praktisch formatfüllend. Hübsch, ist ja auch in guten Nächten freisichtig schon auffällig, ein "Standardobjekt", sozusagen.
M67, auch hier meine erste Sichtung: relativ dicht, schwächere Sterne. Dieser Haufen litt am meisten unter den miesen Bedingungen, obwohl deutlich höher am Himmel als meine ersten Objekte dieses Abends.
M81: keine Spiralarme irgendwie, nur das Zentrum. Gleich weiter zu M82: Andeutungsweise Staubstrukturen, quasi ein Spalt quer durch die Lichtzigarre.
Rigel (β Orionis), Doppelstern: 0,12 mag und 6.6 mag, und 9.5" Distanz. Keine Chance auf den schwächeren Begleiter, ein riesiger Lichthof um Rigel.
Castor (α Geminorum), Doppelstern: Bei 70x länglich, bei 150x noch am besten, bei höherer Vergrößerung wird draus ein Nockerl mit interferierenden Beungungsringen.
Polaris (α Ursae Minoris), ein visueller Doppelstern. Die Komponenten 2 mag und 9 mag, Distanz: 18,5". Ab 150x konnte ich den "Begleiter" sehen. Zwar im Lichthof des Sternes, aber der war halt nicht so grauslich hell wie bei Rigel.
Um 23:30 hatte ich genug. Schon viel bessere Nächte erlebt. Der Himmel war so hell, dass ich im Sucher das sehr feine Fadenkreuz deutlich gesehen habe. Sonst, gegen dunklen Himmel, sehe ich es nicht.
15. Februar
Eine klare Nacht. Also raus mit dem Teleskop, mein 6" f/10 Mak. Kalt war es, -7° C, aber windstill. Nur ein 4 mag Himmel, aber gutes Seeing. Keine Probleme mit Reifbeschlag, alles blieb trocken. Ich begann um 21:50 Uhr.
M47, deutlich besser als bei meiner letzten Beobachtung.
Auch M46 besser zu sehen, den planetarischen Nebel NGC 2438 habe ich wieder nicht entdeckt. Dafür einen weiteren Haufen, knapp nördlich von M47: NGC 2433, relativ unscheinbar, ein paar Sterne nur, die auffallen.
M50, jetzt aber, das ist er: Relativ helle Sterne, stark asymmetrisch, ein interessanter Haufen.
Zum Drüberstreuen, M41: besser als bei meiner letzten Beobachtung dieses Objekts, auch im 8x50 Sucher schon erkennbar.
M44, weil dieser Haufen so schön ist!
M67: ziemlich dicht gedrängte Sterne, kaum Helligkeitsunterschiede.
M48: schon im 8x50 Sucher eindeutig sichtbar, als großer nebeliger Fleck. Relativ helle Sterne, unregelmäßig verstreut. Immerhin, meine erste Beobachtung dieses Objekts.
Und ebenfalls mein erster Blick auf NGC 2342, einen planetarischen Nebel, Jupiters Geist. Ziemlich groß, rund, deutlich grünlich, bei 150x strukturlos, aber immer noch recht hell. Jupiter unter Wasser, mit etwas Algenansatz?
Bis 23:10 Uhr hielt ich es aus. Gar so schlecht war die Ausbeute nicht. Ich war warm genug angezogen in dieser kalten Nacht. Das Nasentröpferl muss man halt öfter wegtupfen, und die Finger werden doch am ehesten kalt, weil man immer wieder auch das Teleskop packt und schwenkt, das beißt irgendwann auch durch die Handschuhe durch.
Beobachtungsplatz
Daheim beobachten ist zwar praktisch. Man stellt das Teleskop einfach im Garten auf und hat keine weiten Wege. Der Himmel am Stadtrand ist aber nicht immer wirklich gut. Wenn es dunstig ist, macht sich eben das Streulicht der Straßenbeleuchtung stärker bemerkbar als in einer sehr klaren Nacht. Mein Schluss, weiter im Norden, weiter weg von Wien, einen Beobachtungsplatz finden, das müsste schon mehr hergeben. Weil man auch irgendwo draußen steht und nicht mitten im Lichtschwammerl drin, sozusagen.
So kam es, dass ich einen Platz südlich von Schrattenberg ausgekundschaftet habe. Ein brauchbarer Stellplatz, wo ich Auto und Teleskop unterbringen kann, ohne auf dem Güterweg direkt zu stehen, sollte da vielleicht ein Fahrzeug entlang kommen. Wobei, diese Wahrscheinlichkeit ist gering, es ist nur eine Schleife quasi parallel zur Straße, kein Abschneider irgendwohin, man kommt dann eh wieder nur auf die Straße raus. Diesen Platz habe ich nun in der Nacht einmal besucht. Ohne Teleskop. Es war eine sehr wolkendurchsetzte Nacht, mehr Wolken als Sterne. Aber, sich die Lichtsituation anschauen, das kann man doch.
Von Schrattenberg her keine direkten Lichter, der Ort liegt hinter einer Hügelkuppe. Natürlich schon viel Licht im Norden, man beobachtet halt selten den Nordhimmel. Im WSW hat man in einer Linie Herrnbaumgarten und Poysdorf. Wien im SW, aber auch nicht mehr so stark. Ein paar Lichtschwammerl im Osten, Lundenburg und andere kleine Ortschaften jenseits der Grenze. Direkt im Süden eigentlich dunkel. Ein paar direkte Lichter in der Ferne, die stören aber nicht mehr wirklich. Von der Straße sehe ich dort direkt nichts, die Lichtkegel von Autoscheinwerfern schon. Es ist aber dort in der Nacht sehr wenig Verkehr, wenn überhaupt.
Man wird hier ein paarmal beobachten müssen, dann kann man mehr sagen, ob dies ein brauchbarer Platz ist, oder doch nicht.
Howdii