Sicher, der kleine 110mm Newton hat mir die ersten schönen Eindrücke des Sternenhimmels ermöglicht. Das 6" Mak ist aber nicht einfach so passiert, ich wollte ein "richtiges" Teleskop haben, damit eröffnen sich doch ganz andere Möglichkeiten. Für den kleinen Newton hatte ich auch schon einen Anwärter, der es nehmen wollte - mein Arbeitskollege und Schreibtischnachbar. Egal wie, vor der Übergabe wollte ich noch ein letztes mal damit beobachten.
Der Mond, zwei Tage nach dem ersten Viertel, brachte natürlich eine beträchtliche Himmelsaufhellung. Sonst war der Himmel recht klar, gegen Ende der Beobachtung wurde etwas dunstiger, der Mond zeigte dann einen "Hof".
Ich war auf der Suche nach einer Nova im Sternbild Cassiopeia. In der Newsgroup sci.astro hat sie mein Arbeitskollege gefunden. Ich habe mir die Koordinaten notiert, die Helligkeit war im V-Band mit 6.5 mag angegeben. Mond hin oder her, ich würde schon noch schwächere Sterne als die Nova im Teleskop sehen können. Die Koordinaten suchte ich mir halt im Karkoschka Himmelsatlas mal zusammen, nahe σ Cas. Und nahm nun das Feld mit dem Teleskop ins Visier. Aber ja, alle helleren Sterne waren am Platz, mir schien keiner zu viel. Da würde ich schon auf eine Aufsuchkarte warten müssen, um genauer ran zu kommen.
Nun wandte ich mich wieder Doppelsternen zu.
AR Cas - 4.9 mag und 6.9 mag und 76" Distanz: klar bei 30x getrennt.
σ Cas - 5 mag und 7.1 mag, Distanz 3": Bei 150x recht deutlich getrennt, aber nur blickweise, weil das Seeing recht unruhig war.
Und das war es eben. Zu Weihnachten 1993 ist mein alter Newton an seinen neuen Besitzer gegangen, in's Waldviertel.
Howdii