6" Mak auf dem neuen Baader Stativ

10. 11. 1993, Mistelbach

Ich war ja schon in Wien, in der Thaliastraße, bei Astrostudio Kamera. Dort hatte ich bereits meinen 2" UHC Filter erstanden, und ein paar Eudiascopic Okulare von Baader Planetarium. Dazu bekam ich auch ein paar Prospektblätter von Baader. Da war auch das Baader Hartholzstativ drin. Dieses stach mir ins Auge. Das wäre genau richtig, für mein Mak, damit ich nicht auf den Knien herumrutschen muss. Also rief ich mal bei Baader Planetarium an, sprach gleich mit dem Chef. Wir haben geredet, dass ich am Wochenende mit dem Auto kommen wollte, das Stativ abholen.

Nicht schlecht habe ich gestaunt, als mich in der Arbeit unter der Woche ein Anruf meines Vaters erreichte, es sei ein langes Paket gekommen für mich, von Baader Planetarium. Ich war ganz aus dem Häuschen, hat der einfach das Stativ auf Rechnung geschickt! Daheim dann sofort nachgeschaut, und da war es wirklich, mit einem Adapter für die Vixen SP-DX, und, was ich auch angefragt hatte, ein zusätzliches Gegengewicht für die Vixen SP-DX. Also wurde gleich alles zusammengebaut, und die SP-DX auf das neue Stativ gesetzt. 

So, jetzt stand das 6" Mak draußen, erstmals auf dem neuen Stativ. Endlich war das Teleskop auch in RA perfekt zu balancieren, mit dem neuen 5 kg und dem 3.7 kg Gewicht zusammen, war es möglich. 

 

Das ARO Mak 150, hier im Jahre 2015, bei meiner letzten Beobachtung damit, bevor ich es endgültig weiter gab.
Zur Reminiszenz kam es nochmals auf die Vixen SP-DX mit dem Baader Stativ drunter.
Anmerkung: 1993 hatte ich das Vixen 3.7kg Gewicht und das Baader 5kg Gewicht an der Gegengewichrsstange, besser so als das 5kg Gewicht allein ganz unten.

 

Angenehme Höhe des Stativs, stabil, weit weniger Zittern beim Fokussieren. Es war leider eine sehr feuchte Nacht, mit leichtem Bodennebel, der langsam dichter wurde. Aber die Neugier treibt einen halt nach draußen. Was gleich auffiel, diese "Patenthalterung" des 8x50 Suchers am Mak, da musste ich den Sucher nachjustieren. 

Der Himmel war gerade so wie letztens, halt nicht zusätzlich noch vom Mond aufgehellt. Der Doppelhaufen im Perseus war auch nicht besser zu sehen als letztesmal. Detto die Pleiaden. M31 auch so.

M27 war schon besser, vor allem mit UHC Filter. Ich hatte aber eine Idee, nun konnte ich den UHC Filter doch mit den 1.25" Okularen auch verwenden, einfach unten an den Reduzieradapter von 2" auf 1.25" anschrauben. So konnte ich nun auch M57 mit UHC Filter bei 150x angehen. Aber ich fand M57 ohne Filter bei 200x fast besser.

Meine Suche nach M1 blieb erfolglos. Warum denn? Ich neigte mal das Teleskop, dass ich auf die Meniskuslinse blicken konnte und leuchtete mit der Taschenlampe drauf. Oh, leicht beschlagen, der Sucher war eh schon abgesoffen. Und das Teleskop auch taunass. Egal, der Bodennebel hat zugenommen, Ende.

Was mir sonst aufgefallen ist: wenn ich einen hellen Stern defokussierte, war das Bild nicht kreisrund, und der Schatten des Sekundärspiegels sah nicht so aus, als dass er in der Mitte wäre. Fokussierte helle Sterne zeigten einen Lichtausbruch. Und speziell mit dem 2" 40mm Pentax XML Okular war mir auch aufgefallen, dass Sterne am Rand zu Strichen verzogen wurden. Sonderbar, ist da ein Problem?

Howdii

Anmerkung 2023: Ersteres Problem war schlicht Tubusthermik. Das mit dem Okular ist halt der unzureichend korrigierte off-axis Astigmatismus des Okulars... Für den 1993er Howdii war alles noch zu erforschen...