Unter der Woche waren Pakete von APM Markus Ludes eingetroffen. Die Montierung mit Stativ. Ich hatte allerdings unter der Woche keine Zeit, mich mit den Sachen auseinanderzusetzen. Das musste schon bis zum Wochenende warten. Am Samstag packte ich die Vixen SP-DX aus, baute auch das Stativ auf, und sah, wie das Teleskop drauf zu montieren ist. Man macht sich wirklich besser mal vertraut bei gutem Licht, als gleich in der Nacht draußen herumzuprobieren. Leider gab es am Samstag keinen Sternenhimmel. Den hatte ich am Sonntag, aber weit nicht den besten. Unter normalen Umständen hätte ich mich gar nicht raus gestellt, bei einem stark aufgehellten 3 bis 3.5 mag Mondhimmel. Was tut man nicht alles, wenn man ein neues Teleskop hat. Da will man natürlich durch gucken.
Das ARO Mak 150 Signature Series, hier im Jahr 2013 auf der Vixen SP-DX mit dem Originalstativ.
Wie ich 2013 herausgefunden habe, balanciert es auch nur mit dem 5kg
Gewicht allein, das sitzt aber dann schon ganz unten an der
Gegengewichtsstange.
Damals. 1993, war nur das mit der SP-DX mit gelieferte 3.7kg Gewicht vorhanden, zu wenig, um das Teleskop zu balancieren.
Anmerkung: 2013 steckt auch kein Zeiss Zenitprisma dran, wie es 1993 war, sondern ein 2" Zenitspiegel.
Naheliegend war, dass ich gleich auf den etwas mehr als Viertelmond drauf hielt. Bei 37x blendend hell, aber die Krater gestochen scharf. Auch bei 75x war die Blendung noch stark. Erst bei 150x fand ich die Helligkeit erträglich. Am Terminator Ringwälle und die beleuchtete Spitze von Zentralbergen, sehr nett anzuschauen, immer noch gestochen scharf, aber man merkte hier schon das eher ruppige Seeing. Genug Turbulenzen, dazwischen ein paar ruhigere Momente.
Saturn, ich begann mit 37-facher Vergrößerung, der Ring war bereits deutlich zu sehen. Bei 150x dann eindeutig ein dunkles Wolkenband auf dem Planeten. Bei 200x aufgrund des schlechten Seeing auch nicht mehr zu erkennen. Bei 300x, eh nur zum Spaß, war das Bild immer noch um einiges schärfer, als wenn ich den kleinen 110/900 Newton so hoch ziehe.
M27: Der 8x50 Sucher ist ein Hit, ich konnte das Teleskop punktgenau auf dieses Objekt stellen. Bei 37x war aber M27 auch nur zu erahnen. Her mit dem UHC-Filter, den ich mittlerweile erstanden hatte. M27 war damit wieder gut zu sehen, ich musste aber nachfokussieren, um wieder scharf zu sehen.
Auch M57 konnte ich nur bei 37x mit dem UHC Filter angehen, ich habe halt nur einen 2" Filter, und der passt auf das 40mm 2" Okular drauf.
Doppelsterne:
ε Lyrae, bei 150x Beugungsringe um alle Komponenten, hm. Aber natürlich getrennt. Irgendwie hat mir dieser Vierfachstern im kleinen Newton fast besser gefallen...
γ Arietis: bei 37x schon klar getrennt.
M31 und M32, M110 habe ich nicht gesehen, ist in der Himmelshelligkeit abgesoffen. M31, sogar bei 150x war noch etwas vom Zentrum zu sehen, M32 war ein heller, fast sternförmiger Kern in einem strukturlosen Nebel.
M45 bei 37x im 2" Okular, das war viel besser als im kleinen Newton, weil ich nun ein viel größeres Feld hatte. Die Pleiaden sahen schon toll im 8x50 Sucher aus.
h und Χ Persei sah im 2" Okular fein aus, beide Haufen auf einmal im Blickfeld, und viele schwache Sterne.
Fazit des ersten Einsatzes: Das 3.7 kg Gegengewicht, das mit der Vixen SP-DX kam, reicht nicht, um das Teleskop in RA zu balancieren. Das Stativ ist zu nieder, selbst voll ausgefahren. Um Ziele im Zenitraum anzuvisieren musste ich auf den Knien herumrutschen. Und das voll ausgefahrene Stativ machte sich auch anderseits bemerkbar, es schwingt. Der Fokussiertrieb des Maks läuft nicht sehr weich, damit versetzt man das Teleskop in Schwingung, nicht viel von der Amplitude, aber es braucht lange, bis das Teleskop wieder zur Ruhe kommt. Damit wird das Fokussieren schwierig. Die Taukappe schützt das Mak vor Beschlag, der 8x50 Sucher war schon dicht am Ende der Beobachtung. Dass am Ende mit dem 6" Mak mehr geht als mit meinem alten 110/900 Newton, war zu hoffen, das hat sich ja auch so gezeigt.
Howdii