Um etwa 22:30 MESZ stand ich mit meinem 110/900 Newton draußen im Garten. 4 mag Grenzgröße, nicht der beste Himmel, weil auch noch Zirren den Himmel mehr oder weniger bevölkerten. So war alles zwischen 1 mag und 4 mag Grenzgröße gegeben, mal da, mal dort.
Meine Suche galt M92. Zu dieser Zeit war das Herkules Viereck mit freiem Auge nicht sichtbar. Ich versuchte, über Relativkoordinaten von der Wega aus hin zu finden. In RA war ich recht gut drauf, in Dec ein Grad daneben, aber diese Skala ist auch extrem schlecht ablesbar. Mit fiel auf, dass M92 wesentlich kleiner als M13 wirkt. Die Helligkeit kam mir ähnlich vor wie bei M3 oder M5, aber sowieso schwierig bei diesen Bedingungen zu schätzen.
Danach richtete ich mein Teleskop auf M81. Durch die schlechten Sichtbedingungen hatte ich erst mal Probleme, die Galaxie zu finden. M82 war fast nicht wahrnehmbar im Okular. M81 erschien sehr klein, das war nur der Kern der Galaxie. Einen Stern mit 10.5 mag konnte ich nur indirekt sehen. Bei 45x sah ich überhaupt nichts von dem Sterndreieck mit der Supernova 1993J. Bei 90x konnte ich mit Mühe die beiden Sterne östlich indirekt knacken, von der Supernova keine Spur. Der Himmel war wirklich mies.
Selbst M13, den ich nun schon öfter gefunden habe, machte Probleme. Als ich ihn dann im Okular hatte, erschien er wirklich viel größer als M92. Bei 90x ging mir aber schon das Licht ziemlich aus.
M57 hatte ich zwar sofort gefunden, doch zeigte sich bei 90x nur ein verwaschenes Fleckchen, die Ringstruktur kam nicht.
Eine Stunde nach Beobachtungsbeginn war der Westhimmel komplett zu, das Sternbild Löwe gar nicht mehr zu sehen.
Der Wille wäre da gewesen, der Himmel nicht so sehr. So musste ich den Rückzug antreten.
Howdii