11. Mai: Eine der besseren Nächte! Guter Himmel, das Seeing etwas unruhiger als gestern. Ich stellte meinen 110/900 Newton hinaus, und ging gleich auf M81 drauf. Bei 45x keine neuen Erkenntnisse. Da waren zwei Sterne im Nebelsaum dicht am Kern der Galaxie, also der eine Stern und die Supernova, wie schon mehrmals gesehen. Obwohl ich die Barlow nicht sehr gut einschätzte nach meinen Vergrößerungsexperimenten, versuchte ich es dennoch, bei 90x. Doch ein Unterschied! Nun konnte ich das innere Dreieck sehen, also zwei Sterne und die Supernova! Die Supernova war schwächer als die beiden anderen Sterne.
Da der Himmel nicht so schlecht aussah, nahm ich noch ein paar andere Objekte ins Visier. M57 z. B. zeigte sich bei 45x auch wieder nur als leicht längliches nebeliges Ding, bei 90x aber, mit Einsatz der Barlow, war die Ringform doch erkennbar! Damit war kein Zweifel mehr, dass ich M57 tatsächlich an der Angel hatte.
M13, da übte ich das Aufsuchen. Eigentlich eh ganz einfach: man nehme die Strecke von η zu ζ Herculi, auf einem Drittel des Weges von η weg findet man M13 als leicht diffusen "Stern", er bildet mit zwei weiteren Sternen ein flaches Dreieck. Ein markanter Anblick, wenn man es mal gesehen hat. Im 7x50 Feldstecher war das gut zu sehen. Im Teleskop gab M13 bei 45x nur ein nebeliges Fleckerl her, bei 90x war nicht viel mehr zu sehen, aber halt der Nebelfleck größer. Bei 150x war die Bildhelligkeit schon gering, das Scharfstellen war schwierig, aber die Auflösung in Einzelsterne wurde nun merkbar, zumindest im Randbereich des Haufens.
Da die Leier nun höher stand, ging ich nochmals auf M57 drauf. Bei 150x war nun die Ringform indirekt schön erkennbar!
Zuletzt nahm ich noch das 7x50 Glas, und visierte M44 an. Auch Mars mit im Feld, ein schöner Anblick!
Was ich aus dieser Beobachtung mitgenommen habe: Ich wünschte, ich hätte bessere Okulare. Diese Huygens sind nicht das Wahre. Scharfstellen bei höherer Vergrößerung und schwachem Licht ist schwierig.
12. Mai: Nochmals bessere Bedingungen als gestern! Also nicht nur die Transparenz des Himmels, auch ruhigere Luft. Mit meinem 110/900 Newton hielt ich gleich mal auf M44 drauf. Mars war ein Stückchen näher gerückt, ein hübscher Anblick im Teleskop bei 45x!
Nun nahm ich M81 mit der Supernova 1993J ins Visier. Bei 45x sah ich gleich mal zwei Sterne, aber übereinander. Das heißt, die Supernova war so nicht zu sehen. Ich ging gleich mit dem H6 Okular drauf, bei 150x. Durch das bessere Seeing fiel mit das Fokussieren leichter. Ich konnte nun das Dreieck sehen, also auch die Supernova. Und die Supernova nicht nur blickweise, ich konnte sie sogar ein bisschen indirekt halten. Allerdings, sie war schon schwächer als die beiden anderen Sterne. Somit ist mein Beobachtungseindruck von gestern bestätigt. Die Supernova muss eigentlich schon auf 12.5 mag gesunken sein.
M81, Foto vom 6.1. 2022 mit meinem 8" f/5 Newton - mit annotierten Sternen und der Supernova Position
Anmerkung 2023: Welche Sterne habe ich gesehen - in beiden Beobachtungen: Die Supernova, die Stelle ist im obigen Bild mit einem "+" markiert, und die Sterne "D" und "E", somit das innere Dreieck.
M57 sah bei 150x ähnlich aus wie gestern, deutlich als "Rauchring" erkennbar. Auch M13 kam besser. War es nur das bessere Seeing, oder habe ich den Fokus nun besser getroffen? Jedenfalls, das war schon recht gut aufgelöst für den kleinen Newton!
Immerhin, da ich die Supernova bei 150x noch sicher geschafft habe, wenn sie 12.5 mag hatte, dann kann man annehmen, dass ich mit dem kleinen Newton auch noch 13 mag schaffen sollte.
Howdii