Irgendwie kam mir mein erstes Teleskop wieder in die Hand. Etwas verstaubt stand es in einer Ecke, wo ich es einst im Keller deponiert hatte. Freilich, kaum hat man ein besseres Teleskop in der Hand, schaut man das bisherige nicht mehr an, geschweige durch.
Somit war erst eine Reinigung angesagt. Der Tubus und die azimutale Gabel, das wackelige Holzstativ, das war alles schnell abgewischt. Der Sucher war ohne Abdeckung, und voll staubig. So zerlegte ich den Sucher komplett, reinigte sowohl die Objektiv- wie die Okularlinse, und baute alles wieder zusammen. Auch die beiden Okulare, das H20 und das H6, waren ohne Staubschutz da gestanden (gab es nicht dafür, genauso wenig für den Sucher...) wurden gereinigt.
Für mich war interessant, was würde ich mit diesem kleinen Röhrl sehen, mit der nun gestiegenen Erfahrung? Es ist ja dieser Refraktor ins Haus gekommen, da war ich gerade dem Dreikäsehoch Alter etwas entwachsen. Wohl, der 110 mm Newton ist relativ bald gefolgt, und dieser wurde mein bevorzugtes "Spechtleisen", sobald er im Haus war.
Die Nacht ähnelte der gestrigen, immer wieder zogen dünne Wolken durch, der Himmel war nicht viel besser. An Jupiter versuchte ich, den Sucher zu justieren. Mit dem H20 Okular, bei 35x waren keine Wolkenbänder zu sehen, nur die Jupitermonde. Mit der 2x Barlow und dem H20, bei 70x, waren doch zwei Wolkenbänder zu erkennen. Mit dem H6 Okular waren dann zwei Wolkenbänder zu sehen, ein drittes eher nur zu vermuten. Damit war der kleine Refraktor dem Newton immerhin auf den Fersen.
Ich hielt nun auf M81. Nur der Kern der Galaxie war erkennbar, und höchstens eine Ahnung von etwas "Nebel" rundherum. Der 10.5 mag Stern aus dem Sterndreieck südlich der Galaxie war nur indirekt erkennbar.
M82 hätte ich fast übersehen, urschwach.
M13 war als nebeliges Fleckerl gut zu sehen, aber eine Auflösung in Einzelsterne war nicht drin.
Ich versuchte auch nach M57 zu angeln, entweder habe ich dieses Ding knapp verfehlt, oder einfach nichts im Okular gesehen. Das müsste ich unter besseren Bedingungen nochmals versuchen.
Es war so klar, dass der größere Newton doch etwas an Deepsky Beobachtung zulässt, der kleine Refraktor schnell am Ende ist, was die Lichtausbeute betrifft. Gut, schaut man von vorne in den Tubus, sitzt knapp hinter der Frontlinse eine Blende. Da geht doch der zum Brennpunkt konvergierende Lichtkegel niemals durch. Mit einem Wort, der Revue-Refraktor von der Quelle ist eher ein 40/700. Das ist wohl der Grund, warum man auch gar nichts vom Farbfehler, den das Objektiv haben muss, sieht.
Howdii