Ich war mit Erich Weber in Kontakt. Er lud ein zu einer Beobachtung auf dem Brentenriegel. Ich war noch nie dort. So vereinbarten wir, dass wir uns bei der Abfahrt von der S31 treffen würden. Ich kam direkt von der Firma, hatte meinen 110/900 Tasco Newton im Kofferraum. Als ich von der S31 auf die B50 abfuhr, sah ich gleich links die Kollegen stehen. Klar bog ich sofort ab, und stellte mein Auto daneben. Nach kurzer Besprechung fuhren die Kollegen voran, ich folgte, bis zur Privatsternwarte auf dem Brentenriegel, unweit des Sendemasts.
Wir waren um 21 Uhr (MEZ) schon startbereit. Erich hatte den Schlüssel der Privatsternwarte mit, so konnten wir auch den 16" Newton nützen, nicht nur durch meinen "Rasierspiegel" schauen. Der Himmel war leicht dunstig, vom Viertelmond aufgehellt, zudem war es leicht windig.
Unser erstes Ziel war der Mond. am 16" gingen wir bis 450x, am 110/900 Newton gerade mal bis 150x. Aber nicht schlecht, der kleine Newton schlug sich tapfer. Der Mond blendete sogar mehr als im 16". Durch das Seeing, eher mau, konnte der kleine Newton bei den Details an Jupiter auch noch mit dem großen 16" mithalten.
M13: Im 16" bei starker Vergrößerung fast komplett aufgelöst. Im 110 mm Newton, Erich stellte M13 ein, war gerade mal der Rand des Kugelsternhaufens in Einzelsterne auflösbar.
M57 zeigte sich im 16" als "Rauchringerl". Erst scheiterten wir, den Ringnebel auch im 110mm Newton einzustellen. Der Sucher war verstellt. Nachdem dies in Ordnung gebracht worden war, klappte es doch. Bei 45x war nur ein etwas länglicher Nebelfleck zu sehen.
M3 erschien im 16" kompakter, dadurch fast schöner als M13. Mit meinem kleinen Newton scheiterten wir, das Objekt überhaupt einzufangen, der Himmel war einfach zu hell.
Bei M5 taten sich die Kollegen auch mit dem 16" schwer, über Relativkoordinaten zu Arktur gelange es aber, diesen Kugelhaufen ins Okular zu bringen. Mein Eindruck war - irgendwie ähnlich dem von M3. Mit dem kleinen Newton scheiterten wir, fanden es gar nicht. Der 5x24 Sucher ist ja kaum eine Hilfe.
M82 sah bei niedriger Vergrößerung im 16" nicht viel anders aus, als ich es von meinem kleinen Newton her kenne, heller halt.
Dann M81, und die Ausschau nach der Supernova 1993J. Im 16" sieht man halt mehr. Da war die Supernova, und der eine Stern, den ich schon mit meinem kleinen Newton gesehen hatte. Doch, da war nun deutlich sichtbar noch ein Stern, diese beiden bildeten mit der Supernova ein nahezu gleichschenkeliges Dreieck. Und, südlich der Supernova war noch ein Stern, etwa 14 mag hell, erkennbar. Ich klemmte mich danach auch hinter meinen 110 mm Newton. Da war unter diesen schwierigen Bedingungen fast nichts zu wollen. Nur weil ich wusste, was ich sehen soll, gelang es, dass ich einmal die beiden Sternen, so wie schon gesehen in diesem kleinen Instrument, kurz aufblinken sah. Die Supernova soll angeblich 11.4 mag gehabt haben.
Was ich noch festzustellen hatte: M3 und M5 sollten sicher auch im kleinen Newton zu sehen sein. Ich werde da noch nachstochern.
Um 1 Uhr (MEZ) beendeten wir die Beobachtung, und es ging wieder heimwärts, sowieso noch ein gutes Stück Weg, vom Brentenriegel bis nach Mistelbach. Bei der Aufzeichnung der Beobachtung fertigte ich eine kleine Skizze an.
M81, Foto vom 6.1. 2022 mit meinem 8" f/5 Newton - mit annotierten Sternen und der Supernova Position
Anmerkung 2023: Die Supernova, die Stelle ist im obigen Bild mit einem "+" markiert, und die Sterne "D", E, und auch "F" konnte ich im 16" Newton sehen. Im 110mm Newton war es sehr schwierig, da waren in der Galaxie wieder nur "D" und die Supernova zu erkennen - gerade noch.
Howdii