ZW Optical ASI 2600 MC-Pro

Ich hätte schon ein Auge auf die ZWO ASI 2600 MC-Pro. Wie der Zufall spielt, habe ich sie in die Hand bekommen. Also, da will man gleich einmal sehen, was dieses Ding kann. Attraktiv von den Daten her ist diese Kamera. Sie bietet einen "etwa" APS-C Format Sensor, es scheint der gleiche Sensortyp zu sein wie in der ASI 533 MC-Pro, hier nur in größerem Format. Zusätzlich gibt es hier eine Heizung für das Frontfenster. Und, was in SharpCap zu sehen ist, diese Heizung ist in den Kamera Einstellungen zu finden. DieHeizung kann somit bei Bedarf aktiviert werden.

Die ZWO ASI 2600 MC-Pro, dahinter der Aufbewahrungsbeutel

Die ZWO ASI 2600 MC-Pro bietet keine Überraschungen, wenn man das Gehäuse betrachtet. WIr haben das vertraute Bild: Ventilator, DC IN 12V 3A, USB 3.0 IN, 2x USB 2.0 OUT. An der Seite zwei große Öffnungen. Gegen die ASI 533 oder der ASI 385 ist dieses Ding doch ein merklich schwereres und größeres Bröckerl.

 

Ein erster Test fand am 16. November 2021 statt. Die Schleierwolken hatten sich weitgehend aufgelöst, aber der Mond stand hoch am Himmel. In erster Linie war interessant, funktioniert das Ding, funktioniert die Kühlung? Soweit war alles ok, erste Testbilder waren da, aber keine Sensation. 

Eine weitere Chance, vielleicht die letzte in diesem Herbst, ergab sich am 24. November. Der Hochnebel war am Vormittag noch zäh, bis gegen Abend zog er sich nach Westen zurück, die letzten Wolkenreste lösten sich auf. Die Frage war, wann würde der Nebel erneut einfallen? Das kann sehr schnell gehen, oder erst in den Morgenstunden des folgenden Tages.

Ich hatte zwar auch ein Kundenteleskop zu testen, aber: Wenn die Sternwarte bereit ist, und man eine Imaging Serie nur anwerfen muss, dann kann man auch nebenbei etwas anderes tun. So kam es eben, dass in der Sternwarte die ASI 2600 an meinem 8" f/5 Newton dran war, und ich gleichzeitig vor dem Haus in der Einfahrt ein Teleskop zum visuellen Test aufgebaut hatte. 

Erst mussten Darks gezogen werden, bis das so mal im Kasten ist, vergeht Zeit, es sollen für den Masterdark ja auch genug Aufnahmen sein. Potentielles Ziel für ein Testfoto wäre der Bubble Nebel gewesen, jedoch, zu spät. Knapp vor der Kulmination braucht man da nicht mehr drauf halten. Ein Ersatzziel musste her: M33.

Die Aufnahmeserie, eine Stunde SharpCap Live-Stacking durchlaufend mit Subaufnahmen zu je 3 Minuten. Daneben eben nochmals viel Zeit. So ging alles zusammen, zwei Tests unterschiedlicher Art, binnen weniger Nachtstunden hin zu bekommen.

Messier 33: 8" f/5 Newton @ f/4.95. 20x 3 Minuten, ZWO ASI 2600 MC-Pro, -10° C, Gain 110. Dark Abzug, Hintergrundabzug "simple offset".

Da man in Herbst- und Winternächten schon früh am Abend anfangen kann, ist man schon zu mittlerer Abendzeit in der warmen Stube zurück. Ich nahm mir das gewonnene Bild gleich in Fitswork vor. Klar, eine Stunde Gesamtbelichtung ist unter Mistelbacher Stadthimmel zu wenig, um das Rauschen ausreichend zu drücken. Drei bis vier Stunden Belichtungszeit wären angebracht. Aber was, es ist ein erstes Testergebnis, das Potential der Kamera ist sichtbar. Dieses Bild von M33 ist doch ein ganz anderes geworden als das einst von der Ebenwaldhöhe mit der Canon 1000D... Auf das Bild klicken, dann geht's zu einer höheren Auflösung. Und ja, es macht Spaß, die Galaxie abzustöbern. 

Wie die Nächte im Herbst hier sind, es fängt oft mit recht gutem Himmel an, dann breiten sich Dunstfelder aus, und der Himmel wird stumpfer. Mehr als 5 mag waren es letztlich nicht. Das Seeing war anfangs auch besser, im 152/900 Achromat gab es speziell anfangs recht ruhige Bilder. Die Szintillation der Sterne wurde mit der Zeit mit freiem Auge schon auffälliger Und der am Ende einsetzende Wind, da sind wir wahrscheinlich in den Bereich eines Höhenwindbandes geraten. Mit ca. 4" FWHM ist es nicht wirklich besser gewesen als die meisten Live-Stacking Tests bisher.

Allemal, das beste der Nacht wurde genutzt. Später hätte es Mondlicht und Wind gegeben. Der Himmel blieb zumindest bis Mitternacht klar, was ich sagen kann, weil ich noch mit Canis Maior eine kleine Runde drehte. Und, mit dem Südoster ist es wieder etwas wärmer geworden. Die Temperatur lag schon knapp im Minusbereich, stieg dann wieder auf etwas über Null.

Howdii