Mit dem 8" f/5 Fotonewton haben wir beim Fotografieren mit der Canon DSLR (APS-C Format Sensor) schon gesehen, dass wir irgendwann um Flats nicht herumkommen werden. Man kann die dunklen Ecken zwar per Software halbwegs hinbiegen, aber Flats sind die bessere Methode, weil irgendwann wird sich auch Staub auf dem Komakorrektor oder einem vorgesetzten Filter ansammeln, oder gar direkt auf dem Sensorglas. Das dann raus operieren, kann mühsam bis unmöglich werden.
Seit einiger Zeit schon liegt eine Flatbox für den 8" Fotonewton bei mir. Nur, mit der ZWO ASI 385 MCC sind wir nicht gerade im Zugzwang gewesen, der Sensor ist zu klein um sich Vignettierung einzufangen. Mit der ZWO ASI 2600 MC-Pro, APS-C Sensor Format, ist es wieder ein Thema geworden.
Nun, der 11. Jänner 2022 bot eine Gelgenheit, sich mal mit der Flatbox und den Flats in SharpCap auseinanderzusetzen. Bei Viertelmond Himmel wird man sowieso kaum noch toll was fotografieren können. Ein Testfoto solle dennoch sein, so zogen wir M35 mit NGC 2158 in Betracht.
Das mit dem Erstellen der Flats war erst auf Anschein nicht so richtig. Wie ich auch die Helligkeit der Flatbox mit dem Dimmer veränderte, das Histogramm zeigte keine Änderung. Tja, hat sich erwiesen, da waren ein paar Einstellungen falsch, und kaum macht man alles richtig, klappt's auch schon - eine alte Weisheit. Wir landeten mit sehr weit abgeblendeter Flatbox und einer Sekunde als Belichtungszeit, das erschien uns gut vom Histogramm, und SharpCap zeigte uns, die Flats sind ok. Na dann. Die paar Flats sind ja schnell gezogen, die Flatbox konnte ich bald wieder abnehmen, um den Newton in die endgültige Konfiguration zu bringen, in der auch die Achsen der Montierung balanciert wurden.
Nun hieß es die Montierung auf M35 zu dirigieren, und den Haufen so im Feld zu positionieren, dass wir den zweiten Haufen, NGC 2158, auch mit drauf haben würden. Wir warfen den Guider an, letztlich die Live-Stacking Serie mit Darks und Flats im Preprocessing.
Nach einiger Zeit sahen wir mal ein Bild genauer an, sah aus, es funktioniert. Dann zogen wir uns ins Haus zurück. Bei -3° C und fallweise leichtem Wind ist es nicht gar so gemütlich in der Sternwarte.
Das volle Bild, Gamma stärker angezogen - die Flats funktionieren, kann man sagen, keine dunklen Ecken mehr
M35 und NGC 2158 (rechts unten). 8" f/5 Fotonewton auf der iOptron CEM120, ZWO ASI 2600 MC-Pro, 33x 1 Minuten
Für den obigen Ausschnitt hätten wir die Flats ja nicht unbedingt gebraucht, aber ja, ein nettes Bild auch bei Mondlicht, Sternhaufen kann man gerade noch fotografieren. Test gelungen, wir sollten nun auch mit Flats arbeiten können, viel Zeitaufwand pro Imaging Session ist es nicht.
Howdii